Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

387 35. Zuckht aincr, da nit also Freyung oder fridt gemacht ist, der ist verfallen 12 dl. auss der schaidt vnd 12 dl. wider darein, Alss off das beschicht. 36. Sich soll auch feiner des Gottshauss holden oder vnderthanen in andern Landtgerichten, vmb wass Versprechung das war, vertragen; welcher, aber des vber- sahren wurdt, soll zu ivanbt vmb zivier senil Er sich vertragen hat. Nach gelegenheit der Handlung ohn alle gnadt von der herrschafft gestrafft werden. 37. Wer int geeicht schenckht alss ain Eelentgeb, der ist dem geeicht Jehrlich schuldig 60 dl. vnd der richter soll lassen sein polten, wo man ihm schuldig vnd ohn laugen ist, pfandt zuantworten. 38. Wer aber im gericht schenckht alss ain Prnzl oder Haberleutgeb, alss offt dieselben ain Bass aussschenckhen, sindt sh dem gericht schuldig ze geben 60 dl. vnd alsdan sol tut der Richter sein polen lassen, luo man Ihm schuldig vnd helig ist, pfandt zuantwortten. Frag auf die verlessen Artickhl, wass darumben Recht sey. 39. Wag vnd mass soll durch den Richter beschaut werden vnnd ivirt Jemant daran vnrecht Erfunden, Es wer bey fleischhackhern, Peckher, Milner, Leutgeben oder ander yemandt, Ess wern wag, gewicht, mezen, Mülmezen, wass wag oder Mass haist, der richter sol dasselbig alles zu seinen Handen pringen, zu rechter mass vnnd gewicht ordnen vnd sezen, die damit versprochen haben, darumben straffen, damit niemand betrogen werdt. 40. Ob ainer ain Junckfraueit oder Fratten wider ihren ivillen durch noths- zwang Ihrer ehren beraubet, die soll Etagen den plaimen vnnd paumen bey dem weg, den Vögln um lufsten, numen vnnd statten mit aufgeregten armen vnd zer- flochtem har, vnzt sy zu gericht knmbt, da soll Jener darumb gestrafft werden, das er es ttinier thue. Ob aber solchs zu abteilt je anderweeg erfunden wurde, oder ains solchen sich vberweißen liess, der soll wie oben angezaigt gestrafft werden. 41. Hat Jemandt lechen vom Gottshauß, aus denselben gründen holden, die in desselben schran beclagt werden, vnd der lehensman hat selb Vrtl, so mag er sein Vndersaess aussnemen vnd vonn im recht thuen also, Er soll dem Richter zu Vogttäding an der seiten sizen, den stab in die handt nemben, ober die fach selb Vrtl bekhenen. Also sol ihm auch Hinfür an des Gottshauss Schran also in den Wochentähing solch Ansprach ze richten oder Rechtuertignng vergundt werden. 42. Ob Jemandt Elkharn singen gieng vnd int auss Vnuermügen oder in ander wegen nit geben wnerdt, die gab srefenlich suecht, vnbeschaidenhait trib, das sol der, dem solchs beschicht, anbringen vnnd das gericht nach ihm greiften vnd straffen an leib vnd an guet, vnd ob er yemandt schaden hat than, den soll er püessen. 43. Ob ainer zu aines Dochter, mnemen, Wittib oder ander vmb kanschafft zusprechen hiet, vnd auf die weyt trat, das recht nit suechen todt, Nach ainem solchen soll das gericht stellen vnd zu Handen pringen vnd in darzue halten, damit er vor geistlichem oder weltlichem gericht, wo sich das gebürt. Recht nemb vnd geb vnzt die fach ganz aussgefüert werde. 44. Ob ainer ainem sein Kanweib beschlieff vnd derselb Khanman an der statt vnd wahrer that begriff, der Khanman mag sy selb straffen vnd richten, wnerdt das aber an das gericht bracht, da soll vmb gericht werden. Also das paidt leib mit einer aichenwidt zusamen gepunden vnd dan Lebendig begraben solln werden vnd durch sey baide soll ain steckhen mit einem schlegl geschlagen werden. 45. Alle die jungen gesellen, so vnder der herrschafft geporn, Ire Jar auf 15 Jar erreichten vnd sich verer des Gottshauss Scherbm betragen, oder vnder dem Gottshauss sein wollen, die sollen sich der herrschafft durch dieselb oder Ire Vatter vnd Vorgeer zuesagen, damit die herrschafft sy wiss zu uersprechen; wo sy aber dem nit nachkomen wuerden, sollen sy vnder der herrschafft darüber nit aufgehalten werden bey ainer Straff, darnach wissen sich besonder die Hauer zu richten. 46. Alle gantet vnd bestandtler vnder der herrschafft sollen durch ihre hauss- 25*

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