Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

386 Veldt khumen. Wer das vberfuehr, der fei Jenem fein schaden abtragen vnd von der Herrschafft darumben gestrafft werden. 22. Anfallende Ross, Peissendte Hundt, Stoffend Stier, Wider, Peru oder- andere schadthafftige Thier, wer die hat, der sol sie den Leuten ohne schaden halten. Wo aber ainer seiner Vntugent nit wisst, vnd yemandt bauen schaden beschäch. So ist er demselben des Thiers verfallen; wurdt er aber beruefft oder beschriern vndt that yemandt schaden, den schaden ist er schuldig zu piessen vnd sich mit der Herrschafft zu uertragen. 23. Ob einer Veldtgüss oder andere Wasserleuff ainem ze schaden auf seine gründt laidet, der ist der Herrschafft 60 vnd 5 Pfd. Pfg. verfallen vnd jenem sein schaden abzutragen. 24. Ob ainer dem andern sein Pferdt bey der Nacht auffieng vnd das fiter et, mit demselben soll gefahren werden als mit ainem andern widersagten. 25. Wo ainer zu dem andern nit gefeldet noch geraint ist, die sollen ainer dem andern sein Viech in sein Traten nit schlagen, wo aber darwider gehandelt wurdt, der sol den schaden püessen vnd sich mit der Herrschafft vertragen. 26. Khain laistung auf Truckhen Tischen noch in anderweg sol ohne der herrschafft willen nit gehalten werden; wo das aber dawider beschäch, dieselben sol man darumben straffen. Frag auf die verlesene Artickhl. 27. Khaines gejaidts sol sich niemandts in des Gottshauss Wildtpan vnder- winden ohne Vrlaub der Herrschafft, Es sey Reissgejaidt, Hiener, Aichhorn, Vögel, Vischwaidt oder was gejaidts das sein; Wer darwider handlete, da sol inan nach­ stellen vnnd dieselben, tute sie mit Zeug oder gschoss begriffen, in der Herrschafft Straff gebracht iverden, dardnrch das Gottshaus vnd sein Wildtpan bei Iren rechten bleib. 28. Wer ainen Aidt schivur, darauf in seiner sag vnd Zeugnus unrecht er- fundten wurdt, das haist ain falscher aidt, dem sol man die drei Finger, so Er auffgereckht hat, zu den hindern glidern vnd die Zungen durch den Nackh aussziehen vnd die an ain Pranger zwickhen. 29. Alle die, so dem Gottshauss vnderworffen. Es sein behaust oder ledige Gesellen, Frauen oder Manspersohnen, so mit der Gottslesternng überfahren. Ist ain yeder dem Gericht bei ainer Peen schuldig anzuzaigen vnd wer verbrochen, soll darumben Nottdurfftig am leib vnd leben, wie sich gebiert, gestrafft werden, damit solche Gottslesternng aussgereut, der Nanren uub die Ehr Gottes unsers Erlösers vnd seligmachers, ivie christlich ist, gehalten werde. Ob ainer dem andern vnder sein Tachtropffen fräuentlich [uff, Thier oder Fenster aufstiess, den soll die Herr­ schafft darumb an Leib vnd Guett straffen vnd darzue halten das Er Innem disen Fräuel vnd schaden abthue. 30. Wer den andern mit hackhen, Stain oder Messern würfft, der ist der Herrschafft zu Wandl 60 vnd 5 Pfd. dl. vnd Jenem allen seinen schaden verfallen. 31. Ob ainer den andern mit Steckhen oder Khnitteln schlueg, daran fitem Eisen war, der ist der Herrschafft zu Wandl 6 Sch. 12 dl. vnd Jenem sein schaden abzutragen schuldig. 32. So ainer den andern vor der Kirchen oder auf dem Khirchweg vmb ansprach freflich zw redt stell, der ist der herrschafft verfallen 60 vnd 5 Pfd. dl. 33. Item so ainer vber dem andern Waffen, Spiess frefenlich zuckhet vnnd wirdt ainer oder mehr dardurch pluetruns gemacht, der ist der herrschafft von ainem jeden 60 vnd 5 Pfd. dl. verfallen vnd dem Jenigen allen sein schaden abzetragen. 34. Wer schwert, Spieß oder messer zuckht vor der Khirchen oder auf den Khirchtägen, Ist daselb sreyung fridt verruefft oder gepoten, wie dass wer, der ist vmb 10 Psd. dl., schleckt er aber, so ist er vmb die recht handt, die soll man ihm abschlagen.

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