Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

375 waren weiter: Friedrich der Kerschberger (1349), Düring der Lerz, Berthold von Losenstein, Otto der Hinterholzer, Peter der Ritzentvinkler, Heinrich von Volkersdorf (1350 und 1351) und Ortols der Kerschberger (1353). Das Kloster hatte aber auch von mancher Seite Angriffe auf seine Besitzungen abzuwehren. So erließ Herzog Rudolf IV. im Jahre 1353 an seinen Küchenmeister und Burggrafen zu Steyr Niklas den Schecken den Befehl, dem Kloster in seinen Rechten keinen Eintrag zu thun, vielmehr dasselbe zu schützen, besonders tvegen des Holzes »nd der Weiden in der Schmellau. Die Bolkersdorfer wieder bestritten ihnen die Fischweide in der Enns, weshalb Herzog Rudolf seinem Burggrafen in Steyr, Hans Kneusser, im Jahre 1370 den Befehl ertheilte, das Kloster zu schützen. Die Steyrer Bürger bezeugten in diesem Streite, dass das Fischrecht auf der Enns von dort, wo das Urbar des Klosters anhebt bis gegen Staning, immer nach Gleink gehört habe, und dass dasselbe an beiden Seiten des Flusses eine Arche (Fahrzeug zum Fischen eingerichtet) aufrichten könne. Überhaupt müssen um diese Zeit dem Kloster manche Be­ sitzungen abhanden gekommen sein, weil Papst UrbanVI. im Jahre 1379 dem Abte zu den Schot­ ten in Wien auf­ trug, dass er sich alle Mühe geben möge, die Zehenten, Häu­ ser, Weinberge und Güter des Klosters, welche zu großem Schaden desselben anderen überlassen worden oder auf andere Art wegge- kommen waren, demselben wieder zu ver­ schaffen, und im Jahre 1435 erließ die Kirchenversammlung zu Basel ein Decret an mehrere Äbte, dass sie das Kloster Gleink gegen die Unterdrückung und un­ gerechten Forderungen weltlicher Herren schützen und die Angreifer mit dem Banne belegen sollten. — Papst Pius V., der berühmte Aeneas Sylvins, einstmals vor seiner Erhebung ans den Stuhl Petri auch Inhaber der Pfründe Aspach im Jnnviertel, beivilligte dem Abte zu Gleink und allen seinen Nachfolgern im Jahre 1458 den Gebrauch der Mitra, des Ringes und Stabes und der anderen Pontificalien. Die Stadler von Stadelkirchen und die Kerschberger, die in Gleink ihre Grab­ stätte hatten, bedachten Gleink mit zahlreichen Gaben (1374, 1440, 1516). Im Kriege zwischen Kaiser Friedrich und dem Könige Matthias von Ungar» erlitt Gleink vielen Schaden. Von der „Tettauerschanze" bei Ernsthofen streiften die Ungarn in die umliegende Gegend bis Steyr und plünderten und vertvüsteten alles. Erst im Jahre 1490 am 10. October wurde die Schanze eingenommen und zerstört, die Brücke abgebrochen und so Gleink und die Umgebung von den räube­ rischen Nachbarn befreit. Niklas der Schafweidmüller und Bartholomäus Schedl zu Haidershofen, beide Hintersassen des Klosters Gleink, hatten tviderrechtliche Eingriffe in dessen Fischrecht auf der Enns gemacht, weshalb Abt Benedict I. die Au an der Enns bei der Gleink. Nach litfjoßr. Zeichnungen von I. Tiltsch und I. Prietzl

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