Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

354 reichischen Waffenfabrik Letten (Entfernung 4 km), im Süden die Schulgemeinden Dambach und Mühlbach (Entfernung 4 km bzw. 6 km). Das Terrain gehört in seinem südlichen und südöstlichen Theile dem Berglande an, während der nördliche Theil in Flachland übergeht. Der Boden gehört nach seiner geologischen Beschaffen­ heit dem Diluvium und Alluvium an. Die vorkommenden Gesteine sind Kalk und Sandstein; letzterer wird auch an manchen Stellen gebrochen. An der Ostgrenze ist als höchste Erhebung der Schwarzberg (830 m) erwähnens­ wert. Bon ihm ausgehend und in beinahe paralleler Richtung gegen Westen sich hinziehend ist einerseits der Damberg (747 m), anderseits südlich von diesem der Blahberg (725 m) und dessen Fortsetzung, der Stürzberg (746 m), zu nennen. Beide Höhenzüge fallen gegen die Enns steil ab und umschließen das Dambachthal. Ein dritter Höhenzug, der sich vom östlichen Theile des Blahberges, dem Passübergange, der sogenannten „Rumpelhöhe", abzweigt und in seiner Fortsetzung der Eulenberg und weiter Braunreit heißt, fällt ebenfalls gegen die Enns ab. Zwischen diesem Höhenzuge und dem Stürzberge liegt das Mühlbachthal. Am linken Ennsufer fällt, vom Buchberge (1272 m) ausgehend, ein Höhenzug, genannt „Gschnaid", die Wasserscheide zwischen Enns und dem Garstnerbache bildend, zur Mündung des letzteren in die Enns ab. Die Wasserscheide zwischen Enns und Steyr bildet ein niederer Höhenzug, der sich von Garsten an erhebt und in der Richtung gegen Westen nach Aschach verläuft, dessen höchste Erhebung der Punkt „Kaiser in der Saß" (481 m) bildet. Das Flachland umfasst den nördlichen und nordwestlichen Theil der Gemeinde und auf demselben liegen die Ortschaften Schwamming, Tinsting, Pergern und Rosenegg. Das Flachland fällt aus der ganzen Strecke steil zur Steyr ab. Die Gewässer des Gemeindegebietes gehören zum Flussgebiete der Enns und Steyr. Beide Flüsse bilden eine große Strecke die natürliche Grenze gegen die Gemeinden St. Ulrich und Sierning. Zum Flussgebiete der Enns gehört der Mühl- bach und der Dambach, deren Mündungen am rechten Ennsufer gelegen sind, während der Garstnerbach mit linken User mündet. Der Mühlbach entspringt an der Grenze zwischen Garsten und Lausa. Er hat einen beinahe durchaus westlichen, ungefähr 6 km langen Lauf. An seinen Ufern liegen 1 Hammerschmiede und 4 Mahlmühlen. Mebrere kleinere Wasserläuse, die ihre Quellen an den Abhängen des Stürzberges, Eulenberges und der Braunreit haben, verstärken ihn. Der Dambach entspringt aus mehreren Quellbächen, von welchen der Bredl- oder Blahbergbach, der Heidenbach, der Graferbach, der Bärengraben- und der Schwarzgrabenbach zu nennen sind. Ihre Quellen liegen einerseits auf dem Schwarz­ berge, anderseits auf dem Damberge. Sowie der Mühlbach wird auch der Dambach durch mehrere kleinere Zuflüsse verstärkt und erreicht nach einem etiva 5 km langen, westlichen Laufe die Enns. An seinem Laufe liegen 4 Mahlmühlen, 3 Brettersägen und 1 Knochenstampfe. Früher wurde seine Kraft auch zum Betriebe zweier Hammer­ werke ausgenützt. Der Garstnerbach, dessen Quellen in der Gemeinde Aschach liegen, hat eine beinahe durchaus nördliche Richtung und erreicht nach einem etwa 7 km langen Laufe die Enns. Er ist nicht besonders wasserreich, insbesonders in seinem unteren Laufe, der beinahe das ganze Jahr wasserleer ist. Zum Flussgebiete der Steyr gehört der Teufelsbach, früher Sarmingbach genannt; er bildet an seinen Quellen, die im sogenannten Herrnweideholz liegen, den Garstnerteich, dessen Abfluss er auch ist. Seine Mündung liegt im Stadtgebiete Steyr. Er floss früher an Neulust vorüber durch den Hundsgraben in die Enns und wurde um 1572 bei Neulust in den Teufelsbach und mit diesem der Steyr zugeleitet, worauf er erst den Namen Teufelsbach erhielt. Bon den größeren Teichen ist der Garstnerteich, dessen Flächeninhalt ungefähr 120 a beträgt, der bedeutendste. Er ist von einer ziemlich großen Stenge Karpfen

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