Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

351 nur vermerkt, dass der Pfarrer P. Gotthard Werffer aus böser Veranlassung seines böhmischen Messners und Schulmeisters Aschach verlassen musste. Seit 1784 wirkten hier wirkliche Lehrer: 1786—1832 Michael Leithnstöttner, 1832—1841 Michael Scheubert, 1842 Provisor Paul Fröstl, 1842—1864 Josef Peter Kneißl, 1865 Pro­ visor Johann Dittelbacher, 1866 Franz Schwarz, bis 1868 Provisor Alois Fischer, bis 1871 Josef Hinterlechner, 1871—1879 Moriz Jenne, 1879—1883 Hans Prix und seit jenem Jahre Hugo Ramnek. In welchem Hause zuerst Unterricht ertheilt wurde, ist nicht zu bestimmen. Im Jahre 1745 führte Pfarrer Gotthard Werffer durch Verlängerung des Pfarrhofes ein gemauertes Lehrzimmer sammt Lehrerwohnuug zu ebener Erde auf. Bald wurde das Lehrzimmer zu klein und es musste ver­ größert werden. Im Jahre 1787 kam ein zweiter Geistlicher nach Aschach und die Lehrerwohnung wurde für denselben adaptiert. Der Lehrer Michael Leithnstöttner erhielt ein Quartiergeld. Er kaufte sich das Haus Nr. 4 und ertheilte später hier in seinem eigenen Hause Unterricht. Von ihm ist auch ein Verzeichnis seiner Ein­ künfte vom Jahre 1786 erhalten. Dieses lautet: Lehrers Einkünfte. Aus dem Schulfond: Nichts. Schulgeld 20 fl. Von der Gemeinde 24 Metzen Korn = 36 fl. Zusammen 56 fl. Messners Einkünfte: Kirchenbesoldung 10 fl. 4 kr. Stiftmessen 8 fl. Stolagebür 29 fl. 30 kr. Zusammen 47 fl. 37 kr. Gesammt-Einkommen 103 fl. 37 kr. Der Pfarrhof war baufällig geworden, und Pfarrer Daniel Bellet machte die Anzeige an die Vogteiherrschaft Garsten. Es wurde beschlossen, einen neuen Pfarr Hof an anderer Stelle zu erbauen und den alten Pfarrhof in eine Schule umzu wandeln. Dies geschah auch. 1828 wurde der neue Pfarrhof erbaut, 1832 der alte niedergerissen und an dessen Stelle das jetzt bestehende Schulhaus errichtet. Zu diesem Schulbane inussten beitragen: die Genreinde Hand- und Zugrobot; die Geldleistungen hatten zu tragen: die Vogtei Garsten, Stadtpfarrkirche in Steyr, Scheckenamt in Steyr, Spitalamt in Steyr, Kirchenamt in Steyr, Bruderhaus in Steyr, Gotteshaus Ernsthofen, Pfleggericht in Steiubach nnb die Herrschaften Losen- steiuleiteu, Leonstein, Pernstein, Mühlgrub, Lauterbach, Kremsmünster, Gleink und St. Florian. Die Auslagen betrugen 1996 fl. 31 kr. Während des Baues wurde der Unterricht theils im Gasthause des Peterleithner, theils tut Getreidekasten beim Zehetner ertheilt. Die Lehrer Leitheustöttner und Scheubert hatten Schulgehilfen. Im Jahre 1829 wurde vom Bischöfe Gregorius Thomas eine Schulvisitation vor­ genommen. Bei Einführung des neuen Schulgesetzes im Jahre 1869 war Aschach eine einclassige Schule, obwohl bereits 130 Kinder dieselbe besuchten. Sie wurde in die erste Gehaltsclasse eingereiht. Als im Jahre 1873 die Schule zweiclassig wurde, musste zuerst ein Zimmer der Lehrerwohnung, 20 m2 groß, als Lehrzimmer dienen, bis in einem Privathause ein geräumiges Zimmer adaptiert wurde, ivelches 1893 durch einen Anbau au das Schulhaus überflüssig wurde. Im Jabre 1891 besuchten 185 Kinder die Schule. Von sonstigen geschichtlichen Ereignissen ist außer dem bereits Gemeldeten nicht viel bekannt. Aus dem 14. Jahrhunderte datieren einige Stiftungen und Käufe. ÜDlit dem Gute „in der Grub" (Gruberbauer Nr. 78), welches jährlich 10 Schillinge diente, stiftete sich Otto der Scheck 1318 einen Jahrtag zu Garsten. Dessen Schwiegersöhne Otto Hurnein und Ulrich Algerstorfer verzichteten 1324 auf die Güter „auf dem Eberleinsperg" (Eberlberger Nr. 65) und „an der Leiten" (Blair auf der Leiten Nr. 24) und auf zwei Wiesen, die Otto der Scheck ebenfalls nach Garsten vermacht hatte. In gleicher Weise verzichtete 1329 Dietrich von Volkers­ dorf auf die Eigenschaft an der „prantstatt zwischen den wazzern" in der Aschacher Pfarre, die sein Vater nach Garsten gestiftet hatte. 1335 kaufte das Kloster Garsten die „Hub auf deut Berge" (Hochhub?) und 1360 stiftete Marchart der Venke mit dem Gute „zu der Aych", welches jährlich 60 Pfennige zu Georgi und */2 Pfund zu Maria Geburt diente, einen Jahrtag zu Garsten. 1361 kaufte Weinmar der Teurwanger die „Körbelhub" und 1363 Simon der Venke das Gut „auf dem Graben." 1395 verkauften die Brüder Wenzel und Ernst die Preuhafen dem Herzog

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