Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

349 Mitteregg bilden. Die nächstgelegenen Orte sind Sierning, Sierninghofen, Neuzeug und Steyr. Diese Stadt ist der Sitz der zuständigen k. k. Bezirkshauptmannschaft, des k. k. Kreis- und Bezirksgerichtes und des k. k. Steueramtes. Hier befinden sich die Bahnhöfe der k. k. Staatsbahn und der Steyrthalbahn. Letztere Bahn hat im Ortsgebiete die Station „Aschach." In Aschach befindet sich seit 1873 ein k. k. Post­ amt. Die Postverbindung wird täglich zweimal durch einen Fußboten zur Station Aschach der Steyrthalbahn hergestellt. Früher gieng der Postbote täglich einmal zum k. k. Postamte Neuzeug. Die wenigen Gewerbetreibenden gehören den verschiedenen Genossenschaften in Steyr an. An Gewerbetreibenden sind in Aschach 2 Krämer, 3 Wirte, 1 Bäcker, 2 Schneider, 2 Schuster, 3 Müller, l Hufschmied, 1 Hammerschmied, 1 Steinmetz, 1 Gabelmacher und 1 Lohnfuhrmann. Ausblick von der Satz bei Aschach an der Steyr und die Prtelgrnpve. Von F. Kulstrunk. In Aschach befindet sich ein katholisches Pfarramt. Der Ursprung der Pfarre ist unbekannt. Die Kirche in Aschach (früher Aschau, Ascha von ash, hell, licht, freie Aussicht gewährend) wurde um 1110 den Benediktinern von Garsten übergeben und Markgraf Otakar III. bestätigte 1143 dem Kloster Garsten den Besitz der Kirche zum hl. Martin in Aschach sammt dem dazugehörigen Gute. Ob sie den Rang einer Pfarrkirche hatte, ist nicht bekannt. Für das erstere spricht der Umstand, dass sie in jenen Urkunden ecclesia und nicht capella genannt wird, wie die Filialen zumeist bezeichnet werden. Soviel ist aber gewiss, dass bis gegen 1604 wegen Mangel eines Pfarrhofes die Seelsorge und der Gottesdienst von Garsten aus versehen wurden. Es war nur ein Zimmer oberhalb der Wohnung des Messners als Absteigequartier und zum Aufenthalt über Nacht für den Geistlichen vorhanden. Die Pfarre Aschach wird im Jahre 1318 das erstemal erwähnt. Am 10. December 1431 wurde die Kirche mit dem Hochaltare des hl. Martin und dem Altare zu Ehren der Verkündigung Mariens vom passauischen Weihbischofe Matthias eingeweiht, der Friedhof reconciliiert und das Kirchweihfest auf den Sonntag

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