Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

342 stube zu ©t. Leonhard befindet sich noch die bemalte hölzerne Statue des hl. Leonhard mit Fesseln an den Händen, die einst den Hochaltar geziert haben dürfte. In der Glockenstube hängen vier neue und eine alte Glocke. Die letztere zeigt die Inschrift: 0. 8. LIENHARDI ANNO. 1535. Der Thurm der Kirche in Pucking wurde im Jahre 1756 neu gebaut, und das Schiff derselben unter Pfarrer Großpointner im Jahre 1851 umgebaut. Er starb .lach der Gedenktafel in der Kirche im Jahre 1872. Die Winklmayr'sche Stiftung eührt her vom Pfarrer Winklmayr aus dem Jahre 1788. Er hinterließ ein Ver­ mögen von 15634 ft., wovon er die eine Hälfte zur Stiftung eines Kaplans und mehrerer Seelenmessen, die andere dem Armeninstitute vermachte, damit täglich 25 Pfründner Spenden von 1 bis 9 kr. erhalten. Pfarrer und Schullehrer er­ hielten jährlich 111 fl. aus dieser Stiftung. Die Schule in Pucking dürfte unter Kaiserin Maria Theresia entstanden sein. Seit etwa 1760 wirkten hier folgende Lehrer: Melchior Rechberger, Franz Rech­ berger, Joses Ebmer, Johann Radlberger, Johann Waldeck, Karl Polt, Johann Mayr und seit 1876 Franz Feyrer. Das Schulhaus in Pucking ist das einzige int Bezirke, das den Vortheil genießt, im Friedhofe zu liegen. Die politische Gemeinde Pucking entstand im Jahre 1885, indem von der Gemeinde Weißkirchen die Ortschaften Dörfl, Hasenufer, Köttsdorf, St. Leonhard, Pucking, Sammersdorf und Sipbach, und von der Gemeinde Reubosen die Ortschaften Ober- und Unterschnadt und Zeitlham losgetrennt und zur selbständigen Gemeinde Pucking vereinigt wurden. 20. Weißkirchen arr der Tram;. Weißkirchen*) liegt am rechten Ufer der Traun und ist von Wels 8°5 km, von Pucking 5 7 und von Neuhofen 9 5 km entfernt. Im Osten wird das Gemeinde­ gebiet von Pucking und Allhaming, im Süden von Egendorf und Sipbachzell, im Westen von Schleißheim und im Norden von Marchtrenk begrenzt. Zwischen Marchtrenk und Weißkirchen bildet die Traun die Grenze. Ein Theil des Gemeindegebietes liegt in der Ebene, die sich am unteren Lauf der Traun zu beiden Seiten derselben ausbreitet, der andere Theil auf einer mäßigen Anhöhe, jener Hügelkette, die sich am rechten Ufer der Traun bis zur Mündung Derselben hinzieht. Die Ortschaft Weißkirchen ist etwa 1 km von der Traun entfernt und lehnt sich an jene Hügelkette an. Von der Anhöhe hinter dem Dorfe, den Birklberge, hat man eine liebliche Aussicht gegen Westen und Norden. Zu Füßen liegt die stattliche Kirche mit ihrem dunkeln Gemäuer, an sie schmiegen sich die Häuser des Ortes, an der Berglehne steht der schlossartige Psarrhof, nebenan ein blinkender Teich, dazwischen zahlreiche Obstbäume. Weiterhin breiten sich Getreide­ felder aus, grüne Auen begleiten den Lauf der Traun, deren silberner Wasserspiegel hie und da hervorleuchtet. Am linken Traunufer liegt Marchtrenk, aus der Ferne leuchten Kirchen und Bauernhäuser herüber, über die Wälder des Hausruckkreises *) Urkundenbuch von Oberösterreich: II. 3. 718. III. 115 — 577. VII. 210. 263. 325. 350. 494. VIII. 725 — Hartenschneider: 130 — 138 — Achleutner: XXVI. 15. 22. 27. 34. — Czerny: Der zweite Bauer" aufstand. 224 — 360. — Hagn: Urkundenbuch von Kremsmünster: 137. 374. — Pritz: Geschichte von Oberösterrös--« II. 704. — Pillwein: II. 36. 81. 225 — 229. — Schulchronik. — 26. Jahresbericht des Musei." . Francisco Carolinum 1866.

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