Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

335 entnehmen, aber wahrscheinlich, da uns für die nächsten 100 Jahre alle anderen Nachrichten darüber mangeln. Aus der Mühlviertler Linie finden wir 1282 den Espin und Wolflin) 1298 den Gottfried, 1313—1356 den Wolfgang, 1332 den Konrad, 1344—1356 den Werner erwähnt, der 1356 sein „Gesäß Wolfstein" seinem Vetter Hans Grueber verkaufte. Otaker (1357—1370), wahrscheinlich sein Sohn, nebst den Brüdern Weichart und Seifried Hurnein verzichteten im Jahre 1357 auf die Ansprüche ihres Vetters Weichart des Huru.m und auf eine Pfründe im Kloster Mondsee unter der Bedingung, dass ihr Vetter Jörg der Werder in das Kloster aufgenonnneu werde. Im Jahre 1361 verschrieben sich Otaker von Wolfstein nebst Hans von Seiseneck, Kunz von Meilerstorf und Hans Meurl dem Friedrich von Wallsee von Enns als Schuldner um 200 Pfd. alter Wiener Währung. Im Jahre 1368 bestellten Herzog Albrecht und Herzog Leopold den Rudolf von Wallsee und den Otaker von Wolfstein mit 34 Fahnen guten Volkes auf 6 Monate gegen 216 Pfd. Pfg. Sold zu einem Zuge nach Italien und Rom und 1370 ist Otaker Burggraf zu Peylstein. Als solcher verspricht er dem Abte von Mondsee, die von ihm zu Ehren des hl. Johann und der hl. Dorothea gestiftete Kapelle zu Steiuakirchen und den Kaplan bei derselben zu erhalten und 20 Pfd. Wr. Pfg. zur Stiftung der Messe und Erhaltung des ewigen Lichtes zu geben, wozu er seinen Sohn Gilg für den Fall seines früheren Todes verpflichtete. Sein Eidam Hans Hager, der sich 1367 mit seiner Tochter Agnes vermählt hatte, und Kunz von Meilerstorf waren Zeugen. Otakers Sohn Gilg wird noch im Jahre 1421 erwähnt. Zum Jahre 1432 wird hierauf noch ein Albrecht von Wolfstein genannt, der sich mit Dorothea von Geymann vermählte, und zum Jahre 1480 wird des fei. W o l f von Wolfstein und seiner Gattin Elsbeth gedacht, deren Tochter sich mit Volkart von Auersperg ver­ mählte; sonst melden unsere Quellen nichts mehr von den Wolfsteinern. Unser Wolfstein scheint schon in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts in den Besitz der Geyer von Osterburg gelangt zu sein, denn um 1450 vermählte sich Regina, die Tochter des Veit Müllwanger, mit Hans Geyer von Osterburg zu Wolfstein, wodurch dieses an die Müllwanger kam. Rach Hoheneck wurde Hans Müllwanger im Jahre 1493 mit Wolfstein belehnt. Im Jahre 1496 nennt sich Stephan, 1515 Hans, 1516 Tiburtius, 1541 Adam und 1549 abermals ein Stephan Müllwanger nach Wolfstein. Kurze Zeit darauf (1555) finden wir Wolfstein im Besitze des Daniel Lueger, eines Steyrer Bürgers, der auch Hueb besaß. Rach seinem Tode erwarb es nebst Weyr bei Kematen der Steyrer Bürger Georg Fenzl. Georg Fenzl stiftete zwei Stipendien, eines mit jährlich 100, das andere mit 80 fl., für Steyrer Bürgerssöhne, tvelche zufolge des im Jahre 1790 erneuerten Stiftsbriefes an einer Haupt- (Real-) schule oder an einem Gymnasium oder Lyceum oder einer Universität studieren. (Präsentant: Gemeinderath; Verleiher: k. k. Statthalterei.) Von Georg Fenzl kam Wolsstein an seinen Brudersohn Hans Fenzl von Paumgarten zu Mühl­ grub, dessen Tochter Potentia es nebst Piberbach ihrem Gemahl Hans Siegmund Kätzianer zubrachte. Seit jener Zeit theilte das Gut gleiche Schicksale mit Piber­ bach. Schloss Wolfstein bestand damals nicht mehr. Ein Rest davon ist das Wirtshaus am Wolfstein. Dieses kam 1773 durch Kauf an Georg Obermayr, der es 1824 an seinen Schwiegersohn Franz Rehbruner übergab, von welchem es 1861 durch Kauf an Andreas Stanik übergieng. 0 -

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