Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

334 und in einer Garstner Urkunde vom Jahre 1180 „Liupold cellerarius de Wulfingestein" als Zeuge angeführt. Weiter finden wir in einer Reichersberger Urkunde vom Jahre 1233 Albert I. von Wolfstein als Zeugen genannt. Dieser hatte zwei Söhne, Siegfried I. und Albert II, von welchen letzterer der Begründer der Traunviertler Linie war, die unser Wolfstein besaß. Die Nachkommen Siegfrieds I. nannten sich nach Hagwald. Siegfried I. besaß drei Söhne: Dietmar I. (1270—1302), Siegfried II. (1270) und Reicher (1270—1285), dessen Sohn Ortolf zum Jahre 1270 erwähnt wird. Eine dritte, die Mühlviertler Linie, besaß Wolsstein im Mühlviertel. Albert II. von Wolfstein war Zeuge, als Otto, Bischof von Passau, im Jahre 1258 den Streit zwischen dem Abte Berthold von Kremsmünster und dem Pfarrer Calvanus von Weißkirchen beilegte, und 1261, als Otto von Steyr zu Gunsten von St. Florian seinen Ansprüchen auf einen Hof in Hargelsberg entsagte. Im Jahre 1270 stiftete er nach St. Florian eine Hube im „Mos", ein Gut in „Oberndorf" und eine in „Ror neben der Traun" (?), damit jeden Sonntag in der St. Ulrichskirche in Salmannsleiten und jeden Montag in der St. Johannkirche in Dorf zu seinem und seiner Vorfahren Seelenheil eine Messe gelesen werde. In demselben Jahre stiftete er mit drei bei Dietach gelegenen Zehenthäusern — 2 in „Grub", 1 in „Zolansperg — einer Wiese in „Grub", einem Lehen in „Ehrolfing" und zwei Gütern in „Winkl" einen Jahrtag in ©lernt Im Jahre 1374 ist er nicht mehr am Leben. Er hinterließ 4 Söhne: Otto (1270—1306), Arnold (1270—1294), Albert III. (1270—1311) und Dietrich I. (1270—1311). Otto von Wolsstein und seine Gemahlin Elisabeth erhielten im Jahre 1275 von Heinrich von Volkersdorf die halbe Wiese auf der Au zu Volkersdorf zu Lehen und übergaben dem Kloster St. Florian für den lebenslänglichen Genuss der Wiese „Prül" (jetzt Schilhub beim Stifte) zwei Güter zu Bruck und Lorch. Otto starb kinderlos um das Jahr 1306. Sein Bruder Albert III. erhielt 1291 von Hans von Rohr die Hofwiese, die 1 Pfund, und Arnold von demselben eine andere Wiese, die 3 Schilling jährlich diente. Albert III. stiftete im Jahre 1311 nach St. Florian zum Seelenheil seines als Chorherrn dort verstorbenen Bruders Dietrich I. zwei Huben „ant Moos", die jährlich 20 Scheffel Weizen und Hafer dienten, ferner drei Lehen am Aichberge und verzichteten Gundaker, Ruger und Hans von Starhemberg auf die Eigenschaft der genannten drei Lehen. Sein dem letzten Stiftsbriefe angehängtes Siegel zeigt einen aufsteigenden, nach rechts sehenden Wolf mit aufgesperrtem Rachen, dessen Leib durch einen quer durch die Mitte des Schildes gelegten Stein bedeckt ist. Er starb bald darauf mit Hinterlassung von drei Söhnen: Albert IV. (1316—1345), Rüdiger (1316—1343) und Dietrich II. (1316—1324). Albert IV. war Spital­ meister in St. Florian. Rüdiger und sein Bruder Dietrich stifteten sich im Jahre 1316 mit der „Arbeithub", dem „Planken" - Lehen, dem Lehen auf dem „©tat" und dem „Zaeilaech bei Neunhoven" einen Jahrtag in St. Florian und vermehrten 1319 die Stiftung ihres Vaters mit 30 Pfennig Geldes auf 3 Äckern zu Einsiedel außer­ halb Enns. Rüdiger und Dietrich hinterließen keine Erben. Arnold von Wolfstein, Sohn Alberts II., hatte drei Söhne: Albrecht (1300—1321), Friedrich (1300—1316) und Dietmar (1300—1349). Dem Dietmar von Wolfstein und seiner Frau Margarete, Witwe des Otto von Stetten, verliehen im Jahre 1315 der Propst und der Convent von St. Florian die Hube jenseits der Jpf, die „Schilhub" genannt. Im Jahre 1349, kurz vor seinem Tode, stifteten Dietmar und fein Sohn Albert V. zu einem Seelgeräthe nach St. Florian das Gut „an dem Lehen" in der Nähe des Klosters und das „Forstholz." Albert V. verkaufte im Jahre 1350 mit Zustimmung seiner nächsten Erben, des Engelschalk Moser, des Stephan Eggenperger und des Hans und Dietrich Würmthaler, dem Kloster St. Florian den Hof „zu dem Thal" in der Pfarre Katstorf. Mit Albert V. erlosch die Traunviertler Linie der Wolfsteiner. Ob dann unser Wolfstein an die Mühlviertler Linie fiel, ist aus den vorhandenen Quellen nicht zu

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2