Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

333 steig, über. Weil im Jahre 1713 die in der Umgebung heftig wüthende Pest Piberbach verschonte, ließen er und seine Gemahlin am sogenannten Platzt vor dem Schlöffe eine Muttergottessäule setzen, welche folgende Inschrift zeigt: „Als auf seiner Mutter Norbitt, Gott die Pest macht wieder weichen, setzten mit verpflichten Herzen, Dies Geliibd- und Andachtzeichen Sigismundus und Francisca." Im Jahre 1713. Die hübsche Säule geht jedoch einem sichtbaren Verfalle entgegen und wäre wert erhalten zu äverden. Von den Hagern kam Piberbach, Wolfstein und Weyer durch Erbschaft an die Freiherren von Eysels- berg und ist im Jahre 1754 bei Anlegung der Landtafel Leopold Freiherr von Eyselsberg, Sohn des Johann Matthias, als Besitzer von Piberbach eingetragen worden. Von diesem wurde das Gut vermöge Contractes vom 27. Februar 1773 an das Stift Kremsmünster verkauft. Abt (Irenbert Hl Meyer legte hier, jedoch mit sehr geringem Erfolge, ein Gestüt an, und Abt Wolfgang II. Leuthner musste diese Guter im Jahre 1811 zum Besten des Staatscredites dem Landesfürsien abtreten. Von der Regierung wurden diese Güter am 20. März 1812 dem Handelsmanne Franz Planck verkauft, von welchem sie durch Einantwortungsurkunde vom 11. Mai 1844 an seinen Sohn Karl Planck Edlen von Planckburg übergieng. Seit 18. November 1869 ist Henriette Planck von Planckburg, Tochter des Karl Leopold und Enkelin von Franz Planck, Herrin auf Piberbach und Weyer. Das schöne Hauptgebäude des Schlosses Piberbach mit einem runden Kuppel­ thurm war rechts von einem Teiche begrenzt. Links vom Schlossgraben, über welchen eine gemauerte Bogenbrücke führte, standen Wirtschaftsgebäude, dabei ein viereckiger Kuppelthurm. Schloss Piberbach wurde im Jahre 1814 abgebrochen. Pestsäule in Piberbach. Bon Kulstrunk. —O— 17. Schloss Wolfstem. An der Straße nach Thanstetten, V5 km von Kematen entfernt, lag einst der Edelsitz Wolfstein*) und gehörte einem Geschlechte gleichen Namens. Ob dieses Wolfstein oder jenes im Mühlviertel bei St. Martin ihr Stammsitz gewesen sei, mag dahin gestellt bleiben. In Urkunden der Bischöfe von Regensburg und Paffau aus den Jahren 1130 und 1135 erscheint der Edle „Odalricus de Wolfisteine" *) Urkundcnbuch von Obcröstcrrcich: I. 181. II. 173. I7<i. III. 11-573. IV. 33 — 501. V. 28 — 539. VI. 45— 000. VII. 156 — 534. VIII. 42—494, — Hohcncck: I. 153. 179. 252. 270. II. 685. III. 280. 510. 683. 735. 820 . — Pillwein: II. 322. — Harten sch neider: 121 .

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