Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

326 mit Hinterlassung von 5 Söhne», von welchen Hartnid III. im Jahre 1456 für sich, seinen Bruder Florian und für die Söhne des 144t) verstorbenen Bruders Rudolf III. von König Ladislaus mit Losensteinleiten belehnt wurde. Bei der darauf vorge­ nommenen Gütertheilung behielt Hartnid die Herrschaft Schallaburg in Nieder­ österreich, Florian bekam Losensteinleiten und die Söhne Rudolfs erhielten Gschwendt. Ihre Linie nennt sich in der Folge „von Losenstein zu Gschwendt." Zum Urbar des Rudolf von Losenstein gehörten die Herrschaft Gschivendt und zwei Drittel der Herrschaft Losenstein. Wir finden in diesem Urbare eingetragen: 8 „ennhalb der Enns" befindliche zunr Kloster Seckau, 1 „an der Hülben" zum Kloster Reichersberg, 10 in der Pfarre St. Valentin zum Nonnberg in Salzburg und 21 zu Nöttingsdorf in der Pfarre Ansfelden zum Frauenkloster in Chiemsee gehörende Vogtunterthanen, zusammen 40. Weitere Unterthanen hatte Rudolf in den Pfarren: Wolfern 8, Enns 3, Hargelsberg 1, Stadelkirchen 1, Neukirchen an der Jpf 6, St. Marien 6, Weißkirchen 7, Pucking 2, Kematen 23, Hörsching 5, St. Florian 1, Ansfelden 1, Waldneukirchen 2, (gierning 36, Aschach 7, zusammen 109. Ferner in den zur Burg Losenstein gehörenden Ämtern: Losenstein 68 und Hornbach 36. Im Amte Krummnussbaum 14, im Amte Heun bei Zacking 26, im Amte Wartberg 21 und im Amte „Aschpach" 34 Unterthanen. Dazu kamen im 16. Jahrhundert noch 22 Unterthanen im Amte Pettenbach und 27 „so in des Andre Amt in der Stainpöcker pfarr" gehören, und weitere 9 zum Amte Wartberg gehörende Unterthanen. — Es gehörten ferner dazu folgende Zehente, welche die verschiedenen Zehentner und Maier von den Zehenthäusern zuzuführen hatten: 1 der Zehentner zu Lindach (22 Häuser), der Zehentner zu Wincklern in der Pfarre Wolfern (9), der am Heuberg (21), der zu „Pirchenwang" (26 „Item zw Siruingkhoffen das gancz dorff miteinander"), der Maier zu Hainbach (15), der zu St. Leonhard in der Puckinger Pfarre (10), der Maier zu „Püchlarden" (8), der Zehentner zu „Püchlarn" (12), der zu Nesselpach (32), der Maier zu „Nesselpach" (22), die von „Newenzeug" (7, eine Läge, eine Mühle und 8 Schleifen). Weiter hatte Rudolf 41 Beutel- und 15 Bürgerlehen zu verleihen und bezog den Dienst zu St. Martini in der Stadt Steyr (8 Häuser in der Enge, 13 in Ennsdorf, 1 bei der Brücke, 1 in der Badgasse und 1 in der Stadt mit einer Leistung von zusammen 2 Pfd. 76 Pfg.). Rudolfs Söhne Hadmar und Bernhard II. waren frühzeitig gestorben, so dass Gschwendt an seinen dritten Sohn Georg I. gelangte. Georg I. von Losen stein zu Gschwendt und sein Vetter Wilhelm verkauften 1472 ihr Haus in der „Vüsselgasse" in Steyr dem Dominicanerorden zur Erbauung eines Klosters, wogegen sich der Orden verpflichtete, für die Losensteiner geivisse Jahrtage zu halten. Er >var 1474 mit seinen Leuten bei der Wiedereinnähme des von den Böhmen genommenen Schlosses Hörschlag, war 1478 Viertelhauptmann im Hausruck und 1490 Kaiser Friedrichs IV. und später Kaiser Maximilians I. Rath. 1491 stellte er 10 Mann zu Fuß und 6 Alaun zu Pferde nach Linz, in welchem Jahre er auch Beisitzer jenes dort abgehaltenen Gerichtes war, welches unter dem Vorsitze Kaiser Friedrichs IV. die Stadt Regensburg in die Acht erklärte. Georg von Losenstein vererbrechtete int Jahre 1492 ein „Guetlein am Neuentzeug gelegen zunegst dem Wüergrabm" an Philipp den Lederer und behielt sich das Schirmrecht über dasselbe bevor, und desgleichen 1497 eine Hosstadt ebendort. Von 1490—1494 war er Hauptmann in Steyr und von 1494—1501 Landeshaupt­ mann von Oberösterreich. Sodann wurde er zum Hofrichter der niederösterreichischen Lande bestimmt und ihm sein gelehrter Vetter Christoph I. von Losenstein- Schallaburg zum Beirathe gegeben. Im Jahre 1507 war er Pfleger zu Frxistadt und 1508 Pfleger zu Eisenstadt, wo er im folgenden Jahre seinen Geist aufgab. Von seinen acht Söhnen überlebte Wolf die anderen und hatte Gschwendt in seinem Besitz. Er kaufte von Wolf Häsib zu Hag und Hautzenbach, der 1507 und 1508 Pfleger zu Gschwendt war, den adeligen Sitz Hautzenbach sammt der Kapelle zu Laach (Alaria Laah) und einen Hof und eine Hube daselbst und erwarb im Jahre 1526 von Julius Grafen v. Hardegg den benachbarten Markt Neuhofen.

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