Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

320 erbaute und dieselbe der Kirche in Pucking als Filiale zuwies. Im genannten Jahre ver­ kaufte er dem Propste von St. Florian einen Hof im niedern Stallbach in der Pfarre Kronstorf. Seinem Vetter Wiguleus verkaufte er 1421 das Gut Obervolkersdorf um 1200 Pfd. Pfennige und scheint in diesem Jahre gestorben zu sein. Seine Tochter Elisabeth war mit Heinrich von Sinzendorf vermählt. Heinrich III. gab im Jahre 1350 zu seinem und seiner beiden verstorbenen Gemahlinnen Elsbeth von Goldeck und Sophie von Kranichberg Seelenheil dem Kloster Gleink sein Gut „das Rötlein auf dem Aigen" in der Pfarre St. Marien­ kirchen und das Gut „auf der Steinwend" in der Stadelkirchner Pfarre. Heinrich III. starb im Jahre 1352 mit Hinterlassung von vier Söhnen: Georg l. (1351—1410), Ortolf V. (1353—1303), Hans II., der in seiner Jugend starb, und Heinrich IV., der Domherr zu Passau und Pfarrer zu Enns war. (f 1395.) Georg I. von Volkersdorf bestritt dem Kloster Gleink die Fischweide in der Enns, die ihm vom Landeshauptmanne Eberhard von Wallsee 1353 abgesprochen wurde, woran er sich jedoch nicht kehrte, weshalb Herzog Albrecht 1370 seinem Burg­ grafen in Steyr, Hans Kveusser, gebot, das Kloster int Besitz dieser Fischweide zu schützen. In dieser Angelegenheit bestätigte die Stadt Steyr im folgenden Jahre, dass dem Kloster Gleink die Fischweide auf der Enns von Gleink bis Staning seit alter Zeit gehöre. Der Streit scheint damals in befriedigender Weise beigelegt worden zu sein, denn 1373 schenkte Georg dem genannten Kloster das Gut „Lewchopel" in der Dietacher und das Gut „Gebharczberg" in der Haidershofner Pfarre; doch schon im Jahre 1382 musste Herzog Albrecht abermals seinem Burggrafen zu Steyr, Walther von Seisenegg, befehlen, er solle mit den Volkersdorfern und allen anderen, die es angeht, schaffen, dass sie keine Arche in die Enns schlagen, im widrigen solle er's wehren und sie abbrechen. Schon 1357 hatte Georg von Volkersdorf von Ruger dem Lauterbeck dessen ihm vom Stifte Kremsmünster erbrechtlich verliehenes Gut „Gstetten" in der Weißkirchner Pfarre gekauft und brachte in demselben Jahre von seinen Neffen Weikhard und Pilgram von Polheim das Gut „Oed" und das Gut am „Nollenpach, gelegen bei Weißenberg in der Puckinger Pfarre" an sich. Er und seine Gemahlin Agnes verkauften 1362 dem Stifte Kremsmünster „die Achleitnerin", eine Wiese bei dem Schwaighofe zu Fischen, und wurde die betreffende Urkunde auf Schloss Weißenberg ausges tellt. Von Friedrich Schwarz kaufte er 1369 dessen Gut „Erdbrüst" in der Alkovner Pfarre. Im Streite zwischen dem Abte von Garsten und Hartnid von Losenstein wegen Riederbrennung eines Meierhofes in Garsten war er 1372 Schiedsrichter. Im Jahre 1379 verkaufte er dem Abte Martin von Kremsmünster das Gut auf der „oberen Gstetten" und die „Oberau" in der Weißkirchner Pfarre; hingegen verlieh ihm der genannte Abt mehrere durch den Tod seines um 1360 verstorbenen Oheims Ortolf IV. von Volkersdorf zu Kematen, Sohn Hartnids II., erledigte Zehente und Güter. Mit dem Kloster St. Florian war er ebenfalls in Streit gerathen, da er sich die Gerichtsbarkeit auf dessen Gütern anmaßte, weshalb Herzog Albrecht im Jahre 1382 dem Hauptmanne ob der Enns, Reinprecht von Wallsee, und seinen Nachfolgern befahl, das Kloster hierin zu schützen. Im Jahre 1387 kaufte er von Georg von Durnachting das „Rüepleinsgut ans dem Lintach" und das Gut im „Oberen Dörflein am Sipbach", beide in der Weißkirchner Pfarre. Das halbe Gut „im Dörflein" in der Puckinger Pfarre hingegen verkauften er und sein Bruder Ortolf V. ihrem Vetter Seibot II. int Jahre 1393. Im Jahre 1394 traf Hans von Lichtenstein und Nikolsburg mit seinen Leuten vor der Feste Weißenberg ein, belagerte und eroberte sie, musste dieselbe aber wieder an Herzog Albrecht herausgeben. Wie Georg von Volkersdorf mit Hans von Lichten­ stein in Fehde gerathen, ist nicht bekannt. Hans von Lichtenstein, Herzog Albrechts oberster Hofmeister, hatte am 2. Juni 1394 Schloss Dietach bei Weißkirchen von Kremsmünster zu Lehen erhalten, weilte am genannten Tage auf Burg Pernstein,

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