Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

307 Anna im Jahre 1527'mit Hans Fueterfass und Margarete in demselben Jahre mit Alexander Göttinger zu Haiding vermählte. Nebst diesen >vird ein Wolf „Kienberger" erwähnt, dessen Tochter Anna im Jahre 1500 einen Egger zum Gatten hatte, und um 1520 heiratet Michael Küenberger zu Vellaprun Johanna, geb. Grosser, Witwe nach Siegmund Stainböck. Wie lange Stein im Besitze der Küenberger war, ist nicht bekannt. In der Folge besitzen Stein die Volkersdorfer. Der letzte derselben, Wolf Wilhelm, war Herr der Herrschaften Volkersdorf, Weißenberg, Stein und Reichers- dors. Nach seinem 1610 erfolgten Tode gelangten diese Herrschaften im Jahre 1620 an Johann Tserclas Grafen von Tilly, bei dessen Familie sie bis 1730 verblieben, in welchem Jahre sie Maria Anna Katharina, Gemahlin Anton d. ä. Grafen von Montfort, die Schwester und Universalerbin des Ferdinand Laurenz Franz Taver Tserclas, des letzten im Jahre 1724 verstorbenen Grafen von Tilly, dem Grafen Johann Josef Clement Anton Freiherrn von und zu Weichs verkaufte. Von dessen Witwe, der Freiin Ludovica von Weichs, geb. Freiin von der Gracht de Wanghe, welche das Gut Stein vermöge des Vergleiches vom 10. Jänner 1757 erlangt hatte, erwarb das Kloster St. Florian am 28. Mal 1764 die Herrschaften Volkersdorf (Tillysburg) und Stein, während Weißenberg schon früher an die Grasen von Hochhaus gekommen war. Der Landtafelkörper der Herrschaft Stein wurde bei Anlegung der neuen Landtafel mit der Realität „St. Florian das Stift im Traunviertel" vereinigt. St. Florian konnte mit den genannten Gütern seine Besitzungen abrunden, wodurch die Streitigkeiten, die es früher wegen dieser Herrschaften in Betreff des Landgerichtes, als auch der Jagd gehabt hatte, aufhörten. Der zu Stein gehörige Grundbesitz wurde in den fünfziger Jahren unseres Jahrhunderts zerstückelt und verkauft und das Schlossgebäude schon 1848 bis auf ein Wohnhaus und ein Stall­ gebäude abgebrochen. 12. gtculjofcu a. d. Krems. Im schönen, lieblichen Thale der Krems, wo sich dasselbe erweitert, um nach 1 '/* Wegstunden in das breitere und flachere Traunthal überzugehen, liegt der Markt Neuhosen.*) Die Häuser liegen hart am User der Krems aus einem sanft an­ steigenden Hügel und auf der auslaufeuden Ebene. Der Markt macht einen freund­ lichen Eindruck; die Häuser stehen in geraden, geschlossenen Reihen und sind rei» und nett gehalten. Den Marktplatz ziert ein vierarmiger Brunnen mit steinernem Wasserbehälter. Neben demselben steht eine hohe steinerne Säule mit der Mutter- gottes - Statue, welche der Bürger und Handelsmann Leopold Gebhard Gapp im Jahre 1713 in dankbarer Erinnerung, dass die Pest das Weichbild des Marktes verschont hatte, setzen ließ. Zur Gemeinde Neuhofen gehören nebst dem Markte die Ortschaften Gries, Lining und Freiling am rechten, Weißenberg, Dambach, Julianaberg, Gnglberg, *) Urkunden buch von Obervsterreich: II. 28. 81. 122 . 721 . III. 576. IV. 231. 273. 366. 405. V. 8i. 173. 370. 444. VII. 13 . 143. — Hagn : Urkundeubuch von Kreiusmüttster. 357. 374. — Ergänzung e n zum Diöcesanblattc: II. 165. 592. III. 101 . — Harte uschneider: 122—130. — Czerny: Ter zweite Bauernkrieg. 260. 265. 266. — Stieve: Der Öberösterreichische Bauernaufstand 1626. I. 192 193. 226. — H sterre ichisch - un g arische Revue: 1891. 2. und 3. Heft. — Pritz: Geschichte von Oberösterreich. II. 293. 723. -- P illwciu: II. 76. — Göttinger: Geschichte Neuhofens M. S. — Stadtarchiv von Steyr: Nr. 2720. 4014. — P r e v e n Huber: 263.

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