Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

298 den Sitz Weyer, der dann auf seinen Sohn Oswald unb von diesem auf dessen Sohn Ulrich übergieng. Oswald war 1493—1498 Unterpfleger auf Burg Steyr, von 1501—1515 Hofrichter in Garsten, starb im letztgenannten Jahre und wurde zu Wels beerdigt. Ulrich, mit dessen Sohne Hans Ulrich im Jahre 1589 das Geschlecht ausstarb, verkaufte im Jahre 1557 den adeligen Burgstall Weyer dem B a l t h a s a r W i e l- linger. Nach diesem besaß es dessen Bruder Christoph Wiellinger, der auch Kältring und Au besaß. Bon ihm ge­ langte es durch Kauf an Georg Fenzl, Bürger in Steyr, nach dessen kinder­ losem Absterben es nebst seinen anderen Besitzungen an seinen Brudersohn Hans Fenzl von Paumgarten übergieng und von nun an gleiche Schicksale mit Piber- bach hatte. (Siehe Piberbach.) Gegenwärtig besitzt das Schlösschen Weyer Frl. Henriette Planck von Planckburg auf Grund der Einantwortungsurkunde vom 18. November 1869. Schloss Weher im Jahre 1893. Bon F. «ulstrunk. 9. St. Marien. St. Marien*), im Dialecte „Samerein" genannt, ist ein an der westlichen Jpf, dem sogenannten Samereinerbache, gelegenes Dorf von 29 Häusern. Das Gemeindegebiet hat einen Flächeninhalt von 3766 8963 ha und 2235 Ein­ wohner. Mit Ausnahme einer protestantischen Bauernfamilie sind sämmtliche Bewohner römisch-katholische Deutsche. Ihrer Beschäftigung nach sind die Dörfler größtentheils Gewerbetreibende oder Handwerker, die übrigen finden in der Bearbeitung des heimat­ lichen Bodens die reichste Quelle ihres materiellen Wohlstandes. Die Gemeinde St. Marien ist in 8 Steuergemeinden eingetheilt: Diestling, Droissendorf, Kimmersdorf, Kurzenkirchen, Nöstlbach, Oberndorf, Pichlwang und Weichstetten. Dieses Gebiet zerfällt in die Ortschaften: Diestling, Grub, Kimmers­ dorf, Kurzenkirchen, St. Marien, Nöstlbach, Oberndorf, Pachersdorf, Pichlwäng, Ober- und Nieder-Schöffering, Stein und Thal, wozu noch die Ortschaftstheile: Ruprechtshofen, Schiedlberg, Thanstetten und Weichstetten gehören. Bon diesem Gebiete ist, abgesehen von dem, was bei Weichstetten erwähnt werden wird, Folgendes in geschichtlicher Beziehung zu sagen: Der Landstrich zwischen den beiden Jpfen (die östliche und die westliche Jpf, jetzt Samereiner- oder auch *) Urkunden buch von Oberösterreich: I. 124. 160. 186. 213. II. 3 — 694. III 217 — 415. V. 211 — 511. VI. 15 — 308. VII. 176 — 523. VIII. 478. — Hag n: Urkundenbuch von Kremsmünster: 290. — Achleutner: Urbar von Kremsmüuster: 104 — 161 . — Prevenhubcr: 86. — Pil lwein: II. 460 — 462. — Göttinger: Geschichte von Neuhofen. M. S. — Ergänzungen zum Divcesanblatt: II. 70. 167. 592. — Urbar von Gschwendt int Museum Francisco Carolinum.

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