Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

297 licher Rath, Landrath und Landschaftseinnehmer, die Herrschaften Achleiten und Höhenberg schon im Jahre 1680 an sich gebracht hatte. Achleiten gieng im Jahre 1692 durch Kauf in den Besitz des Johann Ernst Grafen von Thun, Fürsterzbischofs von Salzburg über, der es seiner Familie im Jahre 1709 als Majorat hinterließ, und bei welcher es auch bis zum Jahre 1816 verblieb. Es finden sich in der Landtafel folgende Besitzer aus dieser Familie verzeichnet: Johann Josef Graf von Thun bis 12. Juni 1761. — Franz Josef Graf von Thun bis 12. März 1785. — Johann Graf von Thun bis 2. Juli 1816, an welchem Tage es Franz Xaver Jglseder an sich brachte, der es dann am 31. Juli 1816 an den Linzer Großhändler Franz Planck verkaufte. Von diesem gelangte Achleiten an seinen Sohn Karl Planck, Edlen von Planckburg, vermöge Einantwortungsbescheides vom 10. Juni 1844 und in gleicher Weise zufolge Ein- antwortungSurkunde vom 18. November 1869 an dessen Sohn Karl Franz Planck, Edlen von Planckburg, welcher Präsident der Bank für Oberösterreich und Salzburg war. Als er im Jahre 1880 plötzlich starb, wurden seine Witwe Maria Vohumila zu -/7 Antheilen und die Kinder Karl, Robert, Dorothea, Konrad und Victor P l a n ck v 0 n P l a n ck b u r g zu je '/- Antheil an die Gewähr des Gutes geschrieben, welches dann mittelst Kaufvertrages vom 16. August 1880 an Ludwig Ritter von Bosch an und dessen Gattin Friederike, genannt Frida von Boschan, über- gieng, in deren Besitz es sich noch gegenwärtig befindet. 8. Schloss Meyer bei Kematen. Weyer*) ist ein kleines, von vier Thürmen flankiertes Schlösschen in einem Teiche zunächst bem Dorfe Kematen a. d. Krems. Es gehörte im 15. und 16. Jahr­ hunderte der ausgestorbenen Familie der Raidt von Kemating und Au. Als 1289 Konrad von Kapellen be­ urkundete, dass Otto von Zeitlham den dortigen Zehent der Kirche zu Pucking widerrechtlich vorenthalten habe, war ein Friedrich von Weyer Zeuge, des­ gleichen auf einer anderen Urkunde vom Jahre 1301. Ob dieser Friedrich im Besitz dieses Weyer oder jenes bei Leombach war, und ob er der Familie der Raidt schloss Wcycr im Jahre 1674. Rach G Bischer von F. Kulstrunk. angehörte, ist nicht bekannt. Zum Jahre 1319 führt Hoheneck den Heinrich Raidt, zum Jahre 1382 den Dietrich, seinen Sohn Heinrich und seinen Vetter Ulrich Raidt an. Ulrich hatte zwei Söhne, Hans und Wolfgang, welch letzterer sich 1417 mit Margarete von Jnnernsee vermählte. Von seinen drei Söhnen erhielt Hans *) Urkunden buch von Oberösterreich: IV. 104. VIII. 273. — Prevenhuber: 158. 375. — Hoheneck: I. 591. II. 815. III. 288 — 721. — HartenschNeider: 121 . — Pillwein: II. 320. — Landtafeleinlage Z. 207 (alte Einlage A tom. I. f. 671).

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2