Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

296 Die Sinzendorfer Inengen Herzog Ernst von Österreich an, weshalb der Landes- hauplmann Reinprecht von Wallsee, der ein Anhänger des Herzogs Albrecht V. war, dieselben arg befehdete. Prevenhuber schreibt darüber zum Jahre 1411: „Herr Reinprecht von Wallsee hatte ihrer gar viel im Land ob der Enns unterm Gehor­ sam Herzog Albrechts erhalten, die übrigen aber mit Gewalt der Waffen darzu gezwungen, die sich widersetzt, hat er merklichen geschädigt, unter welchen der von Sinzendorf, ob er sonsten wohl einer von den Dienstherren (Reinprecht von Wall­ see war ihr Lehensherr) gewest, durch Erobe­ rung seiner Schlösser und Lehenleute der­ massen verderbt und in Armuth gesetzt worden, dass dessen seine Nach­ kommen noch heutiges Tages empfinden." Hans von Sin­ zendorf stiftete im Jahre 1422 in der Kapelle zur hl. Mar- garete zu Hall am Anger eine eivige Messe. Von dessen drei Söhnen, Georg, Bernhard und Hans, beschenkte auch Bernhard im Jahre 1474 die genannte Kapelle, deren rechter Lehenherr und Erbvogt er war. Zur Belagerung der Tettauerschanze mussten die Sinzendorfer zu Achleiten und Feyregg 4 Mann zu Pferd, 10 zu Fuß und 4 Rüstivagen stellen. Da Bern­ hard und Georg kinderlos starben, kam der jüngste der Brüder, namens Hans, in den Besitz von Achleiten, der im Jahre 1490 von Kaiser Friedrich mit dem Schlosse Wasen belehnt wurde. Da auch er ohne Leibeserben abgieng, so gelangte Achleiten an seinen Verwandten Lorenz von Sinzendorf zu Feyregg, der mit Dorothea Moser am Weyer vermählt war. Er starb 1515 und fand seine Ruhestätte in der Pfarrkirche zu Kematen. Sein Sohn Wolfgang war in erster Ehe (1538) mit Margareta Pinderin von Au vermählt. Unter ihm beschenkte Christoph von Sinzendorf, Domherr zu Salzburg, im Jahre 1523 die Kapelle in Achleiten, die später im Jahre 1643 durch Feuer zerstört wurde, mit mehreren Gülten. Hans Christoph von Sinzendorf, Sohn des Wolfgang aus zweiter Ehe, vermählte sich 1570 mit Regina Sigharter von Leombach, starb aber kinderlos, und sein Schwager Josef Sigharter von Leombach verkaufte im Jahre 1593 die Schlösser Achleiten, Leombach und Weyer dem Christoph von Schallenberg. Bald darauf finden wir jedoch Achleiten wieder im Besitze des Pilgram von Sinzendorf, dessen Tochter Margarete es ihrem Gemahl Heinrich Oed von Ehrneck zubrachte und es nach seinem Tode ihrer Tochter Apollonia vererbte, die sich 1602 mit Erhard von Grünthal vermählte. Im Besitze der Familie Grünthal blieb es bis unter Philipp Rudolf Freiherrn von Grünthal, der im Jahre 1657 seine väterlichen Güter Ottstorf, Dietach und Achleiten antrat. Sein Sohn Gottfried war mit Jsabella Kästner von Siegmundslust vermählt, deren Vater, Johann Matthias Kästner, kaiser­ --- '.F schlosst Achtelten im Jahre 1893. Bon F. Knlstrunk.

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