Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

295 Die ersten aus diesem Geschlechte werden im Jahre 1189 genannt. In diesem Jahre weihte Diepold, Bischof von Passan, die Kirche des hl. Ägidins zu Aigen an der Welser Brücke ein und bestimmte unter anderem zu ihren Bezügen die halbe Hube, welche Bernhard I. von Achleiten*) nnd seine Söhne Walchnn, Hert- wig und Otto L geschenkt hatten Zwischen Bernhard von Achleiten und seinem Schwager Hartwig von Pntebach entstand ein Erbschaftsstreit, der um 1200 vom Abte Manegeld von Kremsmünster dahin entschieden wurde, dass Hartwig dem Bernhard von Achtecken (i Leibeig ne abtreten musste. Zwei ans ihrem Geschlechte bekleideten die Würde eines Abtes von Kremsmünster: Bernhard n. (1222—1230) und Bertholt) (1250—1274), der von 1250 bis 1256 Hospitalar am Pyhrn gewesen war. EinOtto 11. von Achleiten, der 1230 als Zeuge auftritt, schenkte im Jahre 1240 dem Kloster Wilhering zwei Güter zn Rnestorf bei Schwanenstadt. Seine Söhne waren Heinrich 1. (1254—1266) und Ottolll. (1254—1274). Zn den Jahren 1263 unb 1266 wird Johanns Sohn Heinrich II. erwähnt. Elisabeth, die Witwe Heinrichs I., stiftete im Jahre 1266 durch Anweisung eines Talentes jährlicher Rente von den Gütern Bessing (Pösing, Pfarre Weiß­ kirchen) und Rutzing (Spiegelfeld bei Kremsmünster?) für ihren verstorbenen Gemahl einen Jahrtag in Kremsmünster unb vermehrte die Stiftung durch Zugabe von drei Zinsleuten, von deren Einzahlungen ein Frohmahl bestritten werden sollte. Otto 11. soll die Schlosskapelle zum hl. Leonhard in Achleiten erbaut haben. — Ob Bernhard 111. (1286—1300), Otto IV. (1287—1292) unb Heinrich 111. (1289—1318) Brüder und Söhne Heinrichs 1 oder Ottos III. oder Söhne Johanns von Achleiten waren, ist nicht bekannt. Heinrich III. unb seine Söhne, Heinrich IV., Bernhard IV. unb Ber­ tholt) II., waren im Jahre 1318 Zeugen, als das Stift Kremsmünster von Peter dem Panhalm mehrere Häuser in der Pfarre Kematen kaufte. Von den Söhnen wird Heinrich IV. zum Jahre 1331 und Bernhard IV. zum Jahre 1333 erwähnt. In diesem Jahre stifteten dieser und seine Gattin Elsbeth ihr Leibgedinggnt zu Ruegenhaim (Ruham bei Steinerkirchen) nach ihrem Tode zum Heimfall an das Gotteshaus Kremsmünster zur Abhaltung eines Jahrtages. Das ist die letzte Rach- richt, die wir von den Achleitnern haben. Ein Zweig dieser Familie, der um 1360 abstarb, besaß das Schloss Almegg. Schloss Achleiten, das ein Wallseeisches Lehen war, finden wir weiterhin int Besitze des Konrad von Bleileinstorf, der es 1375 dem Wilhelm Stadler und dieser bald darauf dem Hans Lerböller überließ, dessen Tochter Wendelmuth es ihrem Gemahl Wolf von Sinzendorf als Heiratsgut zubrachte. Im Besitze der Siuzendorfer verblieb nun Achleiten an 200 Jahre. Wolf von Sinzendorf erlangte int Jahre 1398 von Papst Bonifaz IX. einen Ablassbrief für seine Schloss­ kapelle in Achleiten. Wir finden ihn auch unter den Wohlthätern des Klosters Engelszell, wo nach seinem Tode unter dem Revers des Abtes und des Conventes im Jahre 1410 ein Jahrtag auf ihn gestiftet wurde. Ihm folgte sein Sohn Hans von Sinzendorf. *) Urfunbcubudj von Oberösterreich: I. 95. II. 417 — 695. III 213 — 579. IV. 52 — 356. V. 231 — 597. VI. 6-107. VII. 96. — Hoheneck: I. 23. 40 48 — 153 — 366. II. 278. 425. 433. 638. III. 2. — Prcven Huber: 149. — Pillwe i n : II 319.429. — Härtens ch Neider: 120. Schloss Achleiten im Jahre 1671. Nach G. Bischer von F. Kulstrunk.

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