Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

288 der eifrigsten „Heber inid Leger" des Aufstandes im Traunviertel. Im October des genannten Jahres erhielt der Landeshauptmann den kaiserlichen Befehl, „nach den vornehmsten Rädelsführern, sonderlich aber nach dein Holzhueber zu greifen und die Aufrührer ohne besondere Weitläufigkeit ivieder zur Ruhe zu bringen." Die Bauern hatten sich auch schon fast zerstreut, als die gefängliche Einziehung des flüchtig ge­ wordenen Holzhuebers abermals neue Aufregungen und Zusammenrottungen verur­ sachte. Rach der Einschließung von Kremsmünster wurden dann von einer Abtheilung der Aufständischen die Schlösser Leombach, Egendorf und Hueb arg heimgesucht. Urban Stenber >var ein vorzüglicher Wohlthäter der Kirche in Allhaming imb wurde in dieser nach feinern um l(i()8 erfolgten Tode als der letzte seines Stammes beigesetzt und sein gestürzter Wappenschild nächst seiner Ruhestätte aufgehängt. Hueb gelangte sodann in den Besitz des Claudius Philipp Pröller von Ladendorf, der sich 1619 mit Marie Salomene Hager von Allentsteig vermählte. Deren Schwester Cordula hatte in demselben Jahre den im Bauernaufstände von 1626 oft genannten Hans Christoph Märk von Gneisenau auf Haimbhofen zum Gemahl genommen, an dessen Sohn Johann Friedrich Märk von Gneisenau nach dem kinderlosen Absterben des Claudius Philipp Pröller Hueb übergieng, der es aber um 165U dem Christoph Ehrenreich Grafen von Schallenberg und Herrn zu Egendorf verkaufte. Seit jener Zeit verblieb es immer im Besitze der jeweiligen Inhaber der Herrschaft Egendorf. Unter Wolf Max Spiller von Mittcrberg, der Egendorf von 1696 bis 1709 inne hatte, brannte Hueb ab. (Siehe Egendorf.) Die Reste von Hueb sind jetzt das zur Ortschaft Hueb gehörige Gasthaus Nr. 8. 5. Schloss Weilersdorf. Schloss Weitersdorf im Jahre 1071. Wort) G Bischer von F Äiilftnuif. *) Hoheneck: 111. 185. 128. 137. 685. 6V4. — Achleutner: 8—15. In dem eine halbe Stunde südlich von Egendorf am Sipbache gelegenen Orte W e i t e r s d o r f: ) hatte das Kloster Kremsmünster nach dessen ältestem Urbar ein Rechtslehen (Hube), von ivelchent jährlich zu dienen todten: 8 Psg. Pfennigdienst, lu Scheffel Hafer- oder Freidienst, 12 Ellen Einspalten (Lein- ivauddienst) und 2 Pfg.Steinpfennigdienst. Auch war dem Schulzen zur Bespan­ nung einer Weinfuhre nach Enns ein Ochs beizustellen oder hiefür s Pfg. zu zahlen. In Weitersdorf befand sich ehemals ein Freisitz, der 1473 im Besitze des S i e g m u n d vonWallkauf, ver­ mählt mit Sibylla von Kästner auf Ottstorf, todt. Bon diesem gedieh er an die M o s er von Wehr, und Otto iü o s e r von Wehr nennt sich im Jahre 1451 Herr von Egendorf und WeiterSdorf. Im Verlaufe der Zeit ward Ha r t e n s ch n e i d er: 153. — P i llw e i n : II. 42. -

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2