Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

287 1346 — 13G5 Herwort, 1351—1375 Reicher der Müllwanger genannt; doch ist es bisher nicht möglich, deren verwandtschaftliche Verhältnisse anzugeben. Von 1356 an war Eberhard d. ä. Müllwanger, Stadtrichter z» Steyr, int Besitze von Hneb, Seine Söhne Eberhard nnd Friedrich theilten im Jahre 1378 das väterliche Erbe, wodnrch Hneb an Eberhard d. j. Mühlwanger gelangte, der von 1373— 1371) ebenfalls Stadtrichter zn Steyr und hierans Pfleger nnd Salvogt zn Ebelsberg war. Er wurde 1398 von Hans von Vvlkersdorf mit Hneb nnd betn Bränhanse am Sipbach belehnt, nnd wir finden ihn 1404 als Beisitzer des von Seibold von Volkers- dvrf zusammengesetzten Lehengerichtes. Sein Sohn Hans erheiratete 1416 den Sitz Grub (Mühlgrub bei Pfarr- kirchent, ivährend Hneb an dessen Bruder Peter und hierauf an dessen Sohn Hierony m n s übergieng, welcher Pfleger zu Losensteinleiten war und um 1490 starb. Von seinen beiden Söhnen Wolfhard nnd Caspar war ersterer mit Hinter­ lassung eines minderjäh­ rigen Sohnes Erasmns gestorben, für welchen sein Oheim Caspar im Jahre 1490 als Vormund den halben Sitz Hueb vott Siegmund und Heinrich den Prneschenken ztt Lehen bekam. Erasmus Müllwanger war der letzte ans dieser Linie, der Hueb besaß, das dann an die Müllwanger zu Wolfstein übergieng. Tiburtius Müll­ wanger zu Wolsstein nennt sich 1509 und 1516 nach Hueb. Nach den Müllwangern besaßen Hneb die ebenfalls ausgestorbenen Sprollen, die 1525 im Register der Geschlechter des Ritterstandes angeführt werden. Christoph Die Überreste tum Hueb. Bon F. Kulstrnnk. Jahre 1579 den Heinrich von Salburg zu Aichberg und 1588 den Johann Stenb er von und zu Hneb zum Administrator des Klosters Engelszell, dessen Prälat und gefammter Convent, zusammen 36 Personen, im Jahre 1571 von der Pest hinweg- gerafft worden waren. Dem Johann Stenber folgte im Besitz von Hueb sein Sohn Urban, der von seinen Unterthanen bedeutende Leistungen verlangte und dieselben infolgedessen 1596 zum Aufruhr trieb. Sv tvitrde sein Unterthan, der Holzhneber auf der Holzhueb (Egendorf dir. 9), betn er große Geldabgaben auferlegt hatte, einer S p r o l l und seine beiden Söhne Leonhard und C h r i st o p h hielten Hueb bis 1574. Nach den Sprotten besaß es Daniel Lueger, ein angesehener Steyrer Bürger, der es durch seine Heirat mit Afra, der Tochter des Melchior Prunhamer, an sich gebracht haben soll und auch Wols­ stein besaß. Er War der letzte seines Geschlechtes, verkaufte seine Häuser und Güter in Steyr der Stadtgemeinde und nahm seinen Sitz auf Hneb, wo er starb. Hneb kam hieraus an die Stenber. Kaiser Maximilian II. bestimmte im

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