Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

285 von Volkersdorf nebst anderen Gütern ihrem Vetter Konrad von Volkersdorf über­ geben mürbe. Im Jahre 1311 verkauften Kunigunde von Egendorf — wahrscheinlich die Witwe des von 1287—1294 aufscheinenden Hermann 1. von Egendorf — und ihre Söhne Hermann II., Johann und Otto dem Kloster Garsten den Hof „an dem Schachen" um 50 Pfd. Pfg. Die genannten Brüder und deren Schwestern Katharina und Hildegarde verkauften eine Hube zu „Swammarn" (Schwamming, Gemeinde Garsten) dem Heinrich Tunzinger, Bürger in Steyr, der dieselbe den Herzogen von Österreich aufgab und 1317 von ihnen wieder als Lehen in Empfang nahm. Den Johann von Egendorf finden wir im Jahre 1361 als Priester an der St. Äghdiuskirche zu Grein. Dies ist die letzte Nachricht, die wir vom Geschlechte der Egendorfer haben. (Hoheneck [III. 115] nennt die genannten drei Brüder „Eggenberger" und führt deren Geschlecht bis 1511 weiter.) Nach ihnen ist Egendorf im Besitze der Moser, von welchen 1299—1311 Wolfhard, 1331—1370 Konrad und 1350 Engelschalk genannt werden. Otto, Sohn des Ortolf Moser, nennt sich nach Egendorf und Weitersdorf. Seines Sohnes Martin Witwe Diemuth und ihr Sohn Stephan verkauften im Jahre 1451 ihre Besitzungen in der „Lachkirchner" Pfarre. Stephans Bruder Ulrich war 1472 landesfürstlicher Pfleger zu Hall in der Hof­ mark (Bad Hall). Ulrichs Sohn Christoph, der mit Margarete Meurl zu Leom- bach vermählt war, wird Herr von Egendorf genannt, desgleichen sein Sohn Bern­ hard. Hans, Sohn des Bernhard, war der letzte männliche Sprosse aus dem Geschlechte der Moser, das int Jahre 1574 ausstarb. Ob aber Egendorf immer in ihrem Besitze war, ist fraglich, denn in einer im Jahre 1483 von Hans Meurl ausgestellten Urkunde werden Georg von Losenstein und Heinrich der Lew zu Egendorf als Zeugen ange­ führt. Das Geschlecht der Lewen wird in der Matrikel des Erzherzogthums Oberösterreich vom Jahre 1525 unter jenen Familien gefunden, die hier begütert waren, weiteres ist jedoch von diesem Geschlechte nicht bekannt. Um 1550 war Egendorf sicher im Besitze des Jakob von Ostermayr, der mit Susanne von Sinzendorf vermählt war, und acht Jahre später besaß es Florian Ostermayr, wahrscheinlich ein Bruder des Jakob. Florian war anfangs Hofrichter zu Garsten und Gleink und nachgehends (1504 —1573) Pfleger der landes­ fürstlichen Herrschaft Steyr und hierauf Secretär der Landstände von Oberösterreich. Kaiser Maximilian II. berief ihn nebst andereit in den Jahren 1571 und 1572 zur Berathung über die Verfassung der Landtafel von Oberösterreich nach Wien. Florian Ostermayr starb 1586 hochbetagt in Steyr und wurde in der dortigen Pfarrkirche begraben. Er hatte 1580 Schloss Egendorf nebst der daranstoßenden Kapelle fast ganz neu erbauen lassen, und war sein Wappen in dem mit Holzarbeit reich verkleideten Tafel­ zimmer im Schlosse zu schauen. Ob Fabian Ostermayr, der 1565 die Herrschaft Hehenberg int Pacht hatte, ihm int Besitze von Egendorf folgte, ist nicht bekannt TchlosS (tflcnborf im Jahre 18#It. Von F. Kulstrunk.

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