Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

284 zimmer befand sich im Erdgeschosse des Pfarrhoses, und der Lehrer wohnte in der zum Holzhubergute gehörigen Überlände Nr. 8. Bis der Pfarrhof fertig war, tvurde im Schmiedhause zu Egendorf Nr. 5 Unterricht ertheilt. Der Rebellenführer Holz­ huber im Bauernaufstände von 1596 war der Besitzer des Holzhubergutes, Egen­ dorf Nr. 9. Als im Jahre 1844 die genannte Überlände abbrannte, tvurde im folgenden Jahre an deren Stelle das jetzige Schulhaus erbaut. Der Besitzer, Josef Dornauer, ist vertragsmäßig verpflichtet, dieses Gebäude der Gemeinde gegen einen jährlichen Zins von 42 fl. solange zu Schulzwecken zu überlassen, bis dieselbe ein eigenes Schulhaus baut. Sichere Aufzeichnungen über die hiesigen Lehrer beginnen erst mit dem Jahre 1846. Der gegenwärtige Lehrer Mar Kronawitter, der sechste seit dieser Zeit, wirkt hier seit dem Jahre 1890. Schließlich wäre noch anzuführen, dass am 21. December 1801 hier die Franzosen einfielen. Die „Lindlbauertochter" Elisabeth Schimpelsberger, 17 Jahre alt, verbarg sich aus Furcht vor denselben in einem „Adelschlauche" (Jancheabzug) und erstickte dort. 3. Schloss Egendorf. Schloss Egendorf*) ist der Stammsitz des längst erloschenen edlen Geschlechtes der Egendorfer, die eine Egge im Wappenschilde führten. Als ersten dieses Ge­ schlechtes finden wir in einem Reverse des Abtes Pilgram von Gleink vom Jahre 1224 wegen einer Hube im Dorfe „Guth- sarn", worüber zwischen ihm uni) dem Küchen­ meister des Herzogs Leo­ pold ein Streit bestan­ den hatte, den Ortolf I von Egendorf als Zeugen angeführt. Bon dessen Söhnen Hein­ rich I. und Ortolf II. wird ersterer von 1230 bis 1274 und letzterer von Tchlofs Egendorf im Jahre 1674. 1240—1264 zumeist als Nach ®- Bl'ch» oo„ F Huiftn.nl, Zeuge in Urkunden des Klosters Krcmsmünster er­ wähnt. Heinrich batte dem genannten Kloster ein Leben geschenkt, dessen Einkünfte Abt Berthold II. (1256—1274) dem Krankenhause zuwies. Bon 1287—1292 erscheint wieder ein Heinrich II. von Egendorf. Er besaß ein Bolkersdorfisches Lehen, welches jährlich ein Pfd. diente und 1287 von den Brüdern Heinrich und Hartnid *) urk nndcnbnch von Obcrvsterreich : II. 648. III. 19 — 404. IV. 73 — 538. V. 68. 189. Vin 25. —Hohen­ eck : II. 471. 811 . III 115. 420. 437. 471. — Preven hub er: 377. — P ill we i n: II 318. — Harten schn e ider! 152. — Landtafeleinlage, Z. 260 halte Einlage A tom. I. f. 163).

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2