Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

274 braucht, dass „Helme!" und „Helm" Koseformen für Helmprecht und Helmhart sind, welcher 92ame noch heute in der Levinbach benachbarten Pfarre Steinhaus existiert. Wir können daher auch mit Rücksicht darauf, dass der Vers 445 „datz Österlich clamirre" noch nicht ernstlich ividerlegt ist, mit Fug und Recht behaupten, dass der Schauplatz des Gedichtes zwischen Leombach und Wels liegt, und dass das Gedicht speciell oberösterreichisches und nicht bairisches Bauernleben um 1250 schildert. 19* Schloss Weyer bei Keomdoch. Unweit Leombach lag einst inmitten eines Weihers der adelige Sitz „Weyer"*), das Stammhaus der ausgestorbenen Herren „Moser am Weyer." Ob die mit 1150 genannten Dietrich und Arnold von Mosen, der von 1200—1227 erscheinende Eberhard von Mose und die 1209 auftretenden Heinrich und Pilgram von Mose zu ihrer Sippe gehörten, ist nicht gewiss. Sicher aber gehörten zu ihnen die in den Jahren 1274 und 1275 genannten Brüder Heinrich und Otto von Mose. Ersterer starb nach Hoheneck im Jahre 130(1 in Wien. Wolf- hart der Moser ist im Jahre 1299 Zeuge, als Philipp und Heinrich von Polheim ihren Eigenmann Ludwig, den Sohn Nigers, für Rudolf den Dorn, den ihr Mann Hertel von Petenbach zntode geschlagen hatte, dem Ulrich von Truchsen übergaben. Wolfhart wird noch 1311 genannt. In den Jahren 1322—1370 erscheint auf Kremsmünsterer und Schaunberger Urkunden häufig als Zeuge Konrad der Mosaer. Die Moser waren mit den Herren von Wolfstein verschwägert und wird 1350 Engelschalk der Moser als nächster Erbe des Albert von Wolfstein genannt. Aus der Urfehde der Elisabeth von Waizendorf und ihrer beiden Töchter vom Jahre 1387 ent­ nehmen wir, dass damals Ulrich der Moser im Besitze von Weyer war. Die Genannten schwuren, ihm und dem Richter von Kremsmünster die Gefangenschaft, in welcher sie wegen Verdachtes der Ketzerei (Waldenser) gehalten worden wareit, nicht nachtragen zu wollen. Rach Hoheneck lebte um diese Zeit auch Ortolf Moser am Weyer, der zwei Söhne Otto und Engelschalk hatte, von welchen ersterer die Güter Egendorf und Weitersdorf besaß. Von den fünf Söhnen seines Sohnes Martin, der 1451 nicht mehr am Leben war, erhielt Ulrich den Sitz Weyer. Dieser war 1472 landes­ fürstlicher Pfleger zu Hall in der Hofmark (Bad Hall) oder, wie man einen solchen damals nannte, „Richter." Rach dem kinderlosen Absterben seines Sohnes Georg, der Pfleger zu Wallsee war, gieng Weyer an Erasmus, Sohn seines Bruders Christoph, über. Erasmus Moser verkaufte im Jahre 1517 seinen Sitz Weyer dem Georg Sigharter von Leombach, der in demselben Jahre von Achaz und Christoph von Losenstein damit belehnt wurde. Seit jener Zeit hatte Weyer gleiche Schicksale mit Leombach. Weyer kam als adeliger Sitz ganz ab. Die Grundstücke und die Gebäude, obwohl in gänzlicher Umgestaltung, hatten dann seit 1790 folgende Besitzer: Englmayr Stephan (seit 1790), Englmayr Georg und Therese (seit 1805), Windischbauer Josef (seit 1853) und seit 1870 Windischbauer Johann und Theresia. In nächster Nähe befinden sich noch heute die sogenannte Hofmühle Nr. 15, das Hofjägerhaus Nr. 1(1 und die Hoftaverne Nr. 15. (Siehe Leombach.) «> Urkundenbuch von djvröftrrrcirfj: 1 . 518 . 523 . tl. 24 »—« 85 . III. 415 — 421 . IV. 308 . V. 52 — 631 . VI. 4 . VII. 201 VIII. 83 . 458 . — Ipnntt: 318 . — Hoheneck: III. 437 . « 85 .

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