Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

273 schrist W. von Kelbashardt ist ein österreichischer; die Kälberharter waren nieder­ österreichische Dienstleute des 14. und 15. Jahrhunderts und nannten sich vom Dorfe Kälberhart im Gerichtsbezirke Blank, Bezirkshauptmannschaft Scheibbs. Dieselben toaren mit den reichen Sinzendorfern zu Achleiten und Feyregg in unserem Bezirke verschwägert. Der Name des 5. Besitzers ist uns unbekannt. Als ti. Besitzer ist Moteßta Gaßnerin richtig Mode st a Kästner angeführt. Die Kästner waren wie die Neundlinger mit den Meurl von Leombach verschwägert und saßen im 15. Jahrhundert aus Ottsdorf, drei Viertelstunden nördlich von Leombach. Die sechs Kinder des Peter Kästner zu Ottsdorf — darunter Georg, der mit Barbara Meurl, der Tochter Haus II. von Meurl zu Leombach, vermählt war, und Sybilla, deren Gemahl Siegmnnd Wallkauf den Edelsitz Weittersdorf, eine halbe Stunde östlich von Leombach gelegen, besaß — verkauften 1473 das- Gut Ottsdorf an Reiwvart Kästner. Der Name des 7. Besitzers ist auf der Handschrift nicht mehr vollständig vorhanden, da dieselbe an jener Stelle abgebröckelt ist; er dürfte richtig Hans Mirl — Meurl lauten und Die Überreste von schloss Leombach. Bon F Kulstrunk. hätten wir dann einen vorläufig nicht näher bekannten Bruder Bernhards II., des letzten männlichen Sprossen derer von Meurl zu Leombach, oder eines Sohnes desselben vor uns. Nach Bernhards II. Tod (1514) gieng Leombach an die Siegharter über. Aus dem Vorhergehenden ist daher der Übergang der Berliner Handschrift des Helmbrecht in der Meurl Sippe von einer Hand in die andere wohl ziemlich klar nachgeiviesen, und wenn Keinz Recht hat, dass die Hautzendorfer in der Oberpfalz lebten, so liegt es ja auf der Hand, dass die Ortsbezeichnungen Wels, Traunberg und Leubenbach schon in der Handschrift und demnach auch in der Vorlage standen, bevor diese in den Besitz der Meurl nach Leombach kam, und hatte der erste in der Oberpfalz wohnende Besitzer gewiss kein Interesse, solche Einschübe zu veranlassen. Weiters geht daraus hervor, dass die Handschrift B weit älter ist als die auf der Rückseite des Vorsetzblattes stehende Jahreszahl 1457. Aber auch der Helmbrechtshof fehlt uns nicht. Eine Viertelstunde westlich von Leombach (Souvents Adm. Karte) finden sich der „Helmelhof"— nördlich nächst der von Sipbachzell über Leombach nach Wels führenden Straße — und das obere und das untere Helmesbergergut — südlich von der Straße, heute zur Ortschaft Blindenmarkt, Gemeinde Schleißheim gehörig — wobei wohl nicht bemerkt zu werden 18

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