Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

14. Schloss Rechberg 260 In der Ortschaft Rührendorf stand einst auf einer mäßigen Anhöhe am linken User des Aiterbaches ein Schloss, namens Rechberg*), wie noch jetzt bestehende Benennungen als Hosmühle, Schlossleiten, Schenk- und Baderhaus, Ober- und Niedermaier beweisen und noch Spuren von Wassergräben bestätigen. Ob dies der Stammsitz der Herren von Rechberg war, von welchen wir 1170 Dimo, 1176 Kvnrad, 1189—1206 Heinrich, 1245—1247 die Brüder Hermann und Otto­ kar und 1825 die Brüder Wluinch und Friedrich von Rechperch finden, ist nicht bekannt, aber wahrscheinlich. Die Sage erzählt, dass zwei Bruder aus dieser Familie über ihren Besitz in so erbitterten Streit geriethen, dass sie einander bis in den Tob verfolgten. Als sie in der Kirche von Ried zusammen trafen, erstach einer den andern hinter dem Hochaltare. Wegen dieser Greuelthat ward der Gottes­ dienst in der enüveihten Kirche ans lange Zeit aufgehoben und das Pfarrvolk in die Kirche nach Weigersdorf beschieden. Weil aber ein großer Theil der Pfarrbe- wohner von dieser zu loeit entfernt war, so wurde er der Pfarre Wartberg einver­ leibt, von welcher nur mehr, und zwar erst im Jahre 1785, die Ortschaft Boitsdors wieder an Ried kam. Rechberg kam nach dem Aussterben der Rechberger an die Losensteiner, die im Jahre 1839 mit der Gabe des in der Nähe befindlichen Gatterbofes an das Kloster Garsten einen Kaplan in der Kirche zu Losenstein stifteten. Hieraus finden wir Rechberg im Besitze der Polheimer. Die Brüder „Weick- hard und Pilgram, die Polheimer von Rechperg", die auch die am Unter­ laufe des Aiterbaches liegende Herrschaft Steinhaus besaßen, verkauften 1357 ihrem Oheim Georg von Bolkersdorf ein OSut aus der „Oede" inid „eines im Rollenpache bei Weißenberg" in der Puckinger Pfarre. Kurze Zeit darauf ist Rechperg im Be­ sitze der Meurl. Im Jabre 1363 beurkundet Wernhart der Meurl von Rechperg und seine Gattin Kunigunde, dass sie von Abt Johann von Lambach einen Weingarten am Lindberg bei Krems haben, davon sie jährlich den Nonnen zu Jmbach 10 Pfennige Burgrecht und in den Lambacher Hof zu Krems ein halbes Pfund Pfennig Dienst zu geben schuldig sind. Dies die letzte Nachricht von Rechberg. Wann das Schloss verödete, ist nicht bekannt. 15. R"1,r. Rohr**), ein Dorf im ehemaligen Traunkreise und eine selbständige politische Gemeinde, gehört zum Gerichtsbezirke Kremsmünster inid zur Bezirkshauptmannschaft Steyr. Der Ort hat seinen Namen von der einst hier bestandenen Feste Rohr. Zur Pfarre Rohr gehören die Ortschaften Unter- oder Niederrohr, in welcher sich das Psarr- und Schnlhaus, die Pfarrkirche, der Friedhof und die Station Unterrohr der Kremsthalbahn befinde», Haselberg und Krottendorf. Zur Gemeinde *» ll r fit ii &i’ ii l» ii rfj von C'.HTiiftem'isl): Ii. 3 i:t -504. III. 127—414. V. 427. VI. 293. VII. 509. —Pill- iv ein: II. 367. - Harte n i d) neid e r : 73. **> 11 vhuib c ii tiii d) von Ofierösterreich : J. 255. II. 8(55. 449. 725. III. 135. 156. 479. TV. 201. — Hagn: 376. H a r t e n s dl Neid e r : 107 112 . - Urbar der Herrschaft Stevr vom Jadre 1421. — P ilIwein: II. ,37. 368. - Prin: Ofiefdiidste von Cln'iöftnn'id) I I. 43. 17. 699. — M i t t he iln nq e n der Central Commission. 1(880. — S cf) ii 1 d) r o ii i f .

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