Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

253 buche zufolge verließ dieser Pastor unter allen proscribierten Predigern das Land am letzten. Im interessanten Bildersaale von Feyregg ist noch heute sein und seiner Frau Porträt zn sehen. Mühlgrub tvar einst ein festes Schloss, das int Grundriss ein unregelmäßiges Viereck darstellte und von fünf Rundthürmen belvehrt war, die ein noch erhaltener viereckiger Thurm überragte. In einiger Entfernung umgaben dasselbe in der Form eines regelmäßigen Sechseckes Mauern und Nebengebäude mit 7 niedrigen Thürmen. 11. Schloss Hehenberg. An der Straße von Hall nach Unterrohr, 2'/» km nördlich von Pfarrkirchen, stand einst Schloss Hehenberg.*) Lange schon ist es vom Schauplatze verschwunden, und nichts mehr erinnert an dasselbe als die gleichnamige Ortschaft. Wann und von wein dasselbe erbaut wurde, ist nicht bekannt. Hans von Rohr beurkundete im Jahre 1289, dass Heinrich Sunel und seine Söhne Otto von Hohenperg und Heinrich Ignis (der Feuererl ztvei Pfund Pfennige von zwei Höfen in der Au an der Enns dem Krankenhause in Kremsmünster zu ihrem Seelenheile vermacht haben. Man vermuthet in Otto von Hohenberg den Erbauer von Hehenberg und sieht Heinrich Ignis als jenen von Feyregg an. Ob dieser Otto dem Geschlechte der in zahl­ reichen Urkunden des Urkundenbnches von Oberösterreich genannten Herren von Hohenberg, die in Niederösterreich be­ gütert waren, angehörte, und ob diese unser Hehenberg besaßen, ist nicht gewiss, aber wahrscheinlich. Die ersten sicheren Besitzer sind die Förster von Hehenberg, die im weißen Schild ein rothes sitzendes Eichhorn führten. Hans Förster zu Hehenberg war 1481 Hofrichter zu St. Florian und musste im Jahre 1490 zur Belagerung der Tettauer Schanze bei Ernsthofen 2 Dianii zu Pferd, 0 zu Fuß und einen Rüst­ wagen .beistellen (damals schrieb man noch Hohenberg). Sebastian Förster, Sohn des verstorbenen Georg Förster zu Hohenberg, gab im Jahre 1521 seinem Vetter Erasmus Greissenecker zu Rotteneck Gewalt über sein väterliches und mütter­ liches Erbtheil. Hehenberg gieng im Jahre 1532 in den Besitz des Erasmus Häcklberger über, der sich dann nach „Höchenberg" nannte. Er war Kaiser Ferdinands I. Rath und stand in dessen besonderer Gunst, auch war er Landesanwalt in Oberösterreich. Er erbaute Hehenberg von Grund aus neu auf. Es bestand damals aus einem * Urkundenbuch von Obcrösterrcich : IV. 119 . — Prevenhuber: 149. — Hoheneck: I. 239, 522, II 338. ITI 183. — Pillwe in : II. 49. 26237. — Hartensch Neider: 103. — M. v. W e i t e n h i l l e r : Schloss Feyregg und seine Besitzer. 12. Schloss Hehenberg im Jahre 1674. Nach G. Bischer von F. Kulstrunk.

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