Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

251 Jahre 13(14 durch Verschreibung zweier Höfe in „Tampach" und „Notenpaumgarten" im Kloster Kremsmünster eine lebenslängliche Pfründe, geistige Bruderschaft und einen ewigen Jahrtag. Zeugen dieser Handlung waren Konrad IV. und Reicher von Asperg, wahrscheinlich Söhne Konrads II. Von 1289—1310 erscheint ein Albert und 1327 ein Heinrich von Asperg, der sein Gut Reidperg in der Sierninger Pfarre im genannten Jahre dem Markart dem Venken verpfändete. Von 1300 — 1333 taucht Konrad V. von Asperg auf, der 1329 von Kremsmünster mit dem Gute Grub bei Pfarrkirchen belehnt wurde, von lvelchem Gute jährlich 60 Pfg. zu dienen waren. Hans von Gr neb war 1365 Marktrichter zu Kirchdorf, und einen Ulrich von Asperg finden wir im Jahre 1375 als Burggrafen von Ort erwähnt. Ohne Zweifel war Ortolf der Grueber, dein Hans der Kammerhuber in seinem Testamente vom Jahre 1392 42 Pfd. auszuzahlen anordnet, während der Rest seines Vermögens zur Stiftung eines Jahrtages in der Kirche Pfarrkirchen verwendet werden sollte, ein Besitzer von Grub. Wolfgang von Asperg war der letzte Asperger auf Grub. Seine Tochter Barbara heiratete im Jahre 1416 Hans den Müllwanger und brachte ihm den Sitz Grub zu, der von nun an zum Unterschiede von Grub im Mühlviertel zumeist „Mühlgrub" genannt wurde. Hans Mühlwanger und seine Schwester Mar- garete stifteten 1412 zum Spitale in Steyr das Flo- dergut. Von seinen fünf Söhnen hatte Caspar Mühlgrub erhalten, der aber kinderlos starb und 1460 in der Kirche zu Pfarr­ kirchen beigesetzt wurde, daher Mühlgrub an seinen Bruder Peter und von diesem an dessen Sohn Hieronymus übergieng. Hieronymus war vermählt mit Sibylla Jud von Hof­ kirchen, war Pfleger zu Losensteinleiten und starb um 1490. Er hatte zwei Söhne Caspar und Wolfhard und eine Tochter Walburga, die an Georg Kerschberger zu Stadelkirchen vermählt war. Caspar besaß Mühlgrub, nahm thätigen Antheil an der Belagerung der Tettauer Schanze, während seines Bruders Witwe zwei Mann zu Pferd und zwei zu Fuß beistellte, erbaute im Jahre 1493 den Psarrhof und die Schule in Hall und starb bald daraus. Im Jahre 1501 besaßen Mühlgrub Stephan und Tiburtius Mülllvanger, letzterer noch 1512. Nach den Müllwangern besaßen Mühlgrub die Wucherer bis 1601. Von ihnen war Hans Wucherer zu Drosendorf und Grub kaiserlicher Rath und 1537 Salzamtmann zu Gmunden, auch Pfleger zu Wildenstein. Die Wucherer besaßen Mühlgrub jedoch nur zum Theil, denn als im Jahre 1537 der vornehme Raths­ bürger und sehr reiche Handelsmann Hans Gromatschmidt starb, hinterließ er den halben Sitz Grub. Im Jahre 1590 pachteten die Brüder Georg und Matthias Wucherer von der Stadt Steyr das Ungeld von ihrer Hoftaverne zu Grub für jährliche 5 Pfd. Pfg. auf 10 Jahre. Mühlgrub gerieth dann im Jahre 1601 durch Kauf au die Feuzl von Paumgarten. Achaz Fenzl, der zuerst Factor in Venedig gewesen, lebte um 1531 als Rathsbürger in Steyr. Von seinen Söhnen war Georg ebenfalls Handelsmann in Venedig, erwarb sich dort Reichthümer, zog sich hierauf nach Steyr zurück und brachte die adeligen Sitze Wolfstein und Weyr bei Kematen durch Kauf an sich. Da er ledig starb, so giengen seine Besitzungen an die Söhne seines im Jabre 1576

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