Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

242 einem Schneider, namens Thomas Windischbaur, Schulunterricht ertheilt worden. Die Schulstube, zugleich Wohnstube des Schneiders, ivar ganz aus Holz, mürbe nach dem Tode desselben und der Übersiedlung seines Nachfolgers in das neue Schulhaus als Wohnung benützt, vor 30 Jahren abgebrochen und dort ein gemauerter Wagen- schuppen, in welchem sich jetzt auch die Feuerspritze des Ortes „Krühub" befindet, errichtet. Thomas Windischbaur erscheint im Trauungsbuche der Stiftspfarrkirche Kremsmünster Band IX, Seite 112, im Jahre 1766 als „Schulhalter" eingetragen. Aus ihn folgte ein Rosenkranzmacher aus Bad Hall, namens Georg Mein- schad, .welcher den Unterricht anfangs auch im Krühuberhäusl ertheilte. Dieser scheint übrigens bereits im Jahre 1782 als ordentlicher Schullehrer angestellt ivorden zu sein, denn in diesem Jahre wurde von ihm die Führung der Schulprotokolle begonnen. Im Jahre 1788, am 1. October, wurde zwischen dem damaligen Hos- richter der Stiftsherrschaft Kremsmünster, Jph. Cajetan Grinzenberger, und dem Besitzer des Krühubergutes, Caspar Geistberger, ein Kaufvertrag über ein Grundstück in der Länge von 11, in der Breite von 7'/.- Klaftern abgeschlossen und dem Krü­ huber hiefür 27 fl. C. M. ausbezahlt und mit dem Bau des Schulhauses begonnen. Im Jahre 1789 wurde derselbe zu Ende geführt und im selben Jahre das Haus vom Lehrer Georg Meinschad bezogen. Es scheint übrigens bei den Erbauern des Schulhauses die Ansicht vorgewaltet zu haben, dass die Schule keinen dauernden Bestand haben werde, denn im Kaus- contracte wurde bestimmt, dass, wenn die Schule wieder eingehen sollte, das Schul­ haus dem jelveiligen Besitzer des Krühubergutes um 200 fl. käuflich überlassen iverden müsste. Auch wurde das Schulhaus nur mit Stroh gedeckt und von außen ganz im rohen Zustande gelassen. Von 1788—1796 ist aus unbekannten Ursachen die Eintragung der schul- besuchenden Kinder in das Protokoll unterblieben. Im Jahre 1796 wurden 20 Schüler neu ausgenommen. Da bis zum Jahre 1835 keine kreisämtliche Einschulung bestand, so war die Zahl der schulbesuchenden Kinder immer äußerst schwankend. Im Jahre 1835 wurden der Mittelschule Krühub aus der Pfarre Kremsmünster 66 und aus der Pfarre Wartberg 34 Hausnummern, zusammen 100, zugewiesen. Georg Meinschad, der erste definitive Lehrer in Krühub, starb im Jahre 1812. Aus diesen folgte sein Sohn, Johann Georg Meinschad, bis 1822. Sein Nachfolger, Simon Achleitner, wirkte 8 Jahre. Ihm folgte Franz Schober. Erst aus dem Wirkungskreise dieses Lehrers finden sich genaue Angaben über die hiesigen Schul- verhältuisse, über seine eigenen Einkünfte und über die seiner Schulgehilfen. Nach seinem am 10. Mai 1857 erfolgten Ableben wurde Jordan Markus hier Provisor. Im Februar 1858 trat Karl Jungwirth seine Stelle an und blieb bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1876 hier. Diesem folgten als provisorische Lehrer: Victor Hubinger, Fr. Schmiedbauer, Ivb. P. Kehl, Alois Fischer bis 1879. Im Jänner 1879 wurde A. Sinzinger von Pfarrkirchen als Lehrer angestellt und iveilte da bis Mai 1884. Ihm folgte als provisorischer Lehrer Gottfried Sperr, bis Julius Albrecht 1885 seine Stelle einnahm. Nach seinem am 17. November 1886 erfolgten Ableben wurde David Wieser zum Provisor und im Februar 1887 zum Lehrer bestellt, der seit dieser Zeit hier wirkt.

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