Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

240 Barbara, die Tochter des obgenannten Andreas Rot ltitb der Rtargarete Mühltvanger, heiratete 1457 den Andreas von Grünthal und brachte ihm Kremsegg 51t. Um 1490 war jedoch (nach Prevenhuber p. 149) Georg Pöttenböckh Herr zu Kremsegg und stellte als solcher zur Belagerung der Tettauerschanze 4 Mann zu Fuß. Koloman von Grünthal, der Sohn des vorgenannten Andreas, starb 1532 mit Hinterlassung zweier Söhne, Georg und Wolfgang, letzterer gieng 1527 als kaiserlicher Legat nach Burgund, Brabant und Holland und ivar durch 34 Jahre Kaiser Ferdinands und Kaiser Maximilians 11. Rath und Landrath in Oberösterreich. Er besaß das von seiner Großmutter Barbara Rot ererbte Schloss Kremsegg, hatte Haghos, Wintern und Rohrtviesen und kaufte 1538 die Feste Prandthos dazu. 9Jiit seinen beiden Gemahlinnen hatte er 25 lebende Kinder. Er starb 1570. Sein Sohn Wols Niklas, dem seine Gattin Appolonia von Oed die Güter Neinsperg und Weng zubrachte, ivar Reichshosrath und einer der kaiserlichen Commissäre im Bauernaufstände des Jahres 1020. Im folgenden Jahre verkaufte er, da er als Protestant dem Reformationsdecrete gemäß mit Frau und Kind außer Landes gieng, Schloss und Herrschaft Kremsegg dem Abte Anton Wolfradt von KremsMünster, der diesen Besitz seinem Stifte einverleibte. Das gegenwärtige Schloss zu Kremsegg ivard vom Abte Martin Hl. Resch, der die alte Feste abbrach, im Jahre 1707 neu erbaut und Abt Alexander II. Straffer (1709—1731) stellte den großen Getreidekasteu und die iveite Gartenmauer her, die int Jahre 1720 vollendet wurde. Der schöne Thurm des Schlosses wurde 1807 vom Blitze verbrannt und nicht mehr aufgebaut. Damals ivar Kremsegg im Innern nicht sehr gepflegt und diente nur zum Gebrauche des durchziehenden Militärs und zur Aufbeivahrung der Munition und Kleidungsstücke für die Landwehr. Im Jahre 1813 hausten im Schlosse 200 Schneider, die, aus der Umgegend zusantmenberufen, hier au der Montierung der ausgehobeueu Landwehr arbeiteten. Im Jahre 1849 verkaufte das Stift Kremsmünster das Schloss Kremsegg au Fraucisca von Zimmermaun, die es 1858 an Auua Elara Pointner käuflich überließ. Nachdem es im Jahre 1802 ans kurze Zeit im Besitze des Ignaz Köttl gewesen, kaufte es die frühere Besitzerin ivieder zurück. 1805 gelangte es an Alfred Graf Bulgarini, der es 2 Jahre später an Maria Gräfin Wollenste in-Trost bürg verkaufte. Bon dieser kam es im Jahre 1879 durch Kauf au Ernst Freiherru Branhczany-Dobriuovic und seit 1889 ist es im Besitze des Franzosen Anatole de Lapeyricre. 7. Kriiljirl». Der Schulort „Krühub"*) in der Ortschaft Gundendorf 9ir. 4, Gemeinde Kremsmünster (Land), hat seinen tllanten von dem Bauernhöfe „Krühuber", auf dessen Boden seinerzeit das Schulgebäude errichtet ivnrde. Der Schulort selbst ist einer der kleinsten, denn er besteht nur aus drei Häusern: dem ebenerdig gebauten Sckulhause, dem 20 Schritte vom Schulhause entfernt liegenden Bauernhöfe und dem 511 letzterem gehörigen Jnwvhnerhäuschen. Zum Schulsprengel Krühub gehören Theile der Ortschaften Gundendorf, Dehenwang, Schürzendorf, Krift, Egendorf der Gemeinde Kremsmünster (Land), Dippersdorf von der Gemeinde Wartberg und ') Schulchronik.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2