Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

237 halle in die Kirche führende Stufe ist aus Resten von alten Grabsteinen zusammen­ gefügt, welche Spuren von Wappen zeigen. Vermöge der von Kaiser Josef II. angeordneten neuen Pfarreintheilung wurde im Jahre 1784 die alte Pfarre in die von Kirchberg und Kremsmünster getheilt, aber beide von einem Pfarrer, dem Stiftspfarrer, vermaltet. Kirchberg wurde daher eine Filiale von Kremsmünster, jedoch mit Beibehaltung der alten Pfarrschnle, des eigenen Friedhofes und eines beständigen sonn- und feiertäglichen Gottesdienstes. Die ehemaligen Filialen von Kirchberg: St, Sigismund am Bache, St, Martin am Aschberg, welche Abt Anton Wolfradt im Jahre 1015 erbaut hatte. Kirchberg. Bon I. Dümler und St. Wolfgangstein, die vom Abt Placidus im Jahre 1047 errichtet worden lvar, mussten abgebrochen werden. Die Kirche in Heiligenkreuz, welche über der schon seit längerer Zeit vielbesuchten Säule des hl. Florian zur Danksagung für die abgewendete Gefahr des Türken­ einsalles und der Pest von Abt Eren- bert II. int Jahre 1087 erbaut und im Jahre 1723 eingeweiht worden war, entgieng dem gleichen Schicksale, Die Schule in Kirchberg wurde im Jahre 1774 errichtet und im folgenden Jahre das gegenwärtige Schulhaus gebaut, welches auch als Pfarrhof diente. Damals war die Schule einclassig und versah der Lehrer bat Messnerdienst, Ernannt und besoldet wurde er vom Stifte. Als erster Lehrer, der schon 1707 in Kirchberg pri­ vatim Unterricht ertheilte, erscheint Johann Michael Diernberger, Ihm folgte Anton Weiss, der bis 17!tl hier wirkte. Im genannten Jahre suchten die Eltern der Schüler beim Prälaten um einen Schulgehilfen an, worauf infolge des Schulvisitationsberichtes von demselben Jahre ein solcher angestellt wurde, Johann

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