Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

315 heil, römischen Reiches Erbschätzmeister, Obersterbschenk in Oberösterreich, Ritter des goldenen Vließes, Geheimrach und Kümmerer, ergänzte im Jahre 1678, um die alte Familienstistung in vollem Ansehen zu erhalten, dieselbe durch Hinzugabe von 2000 fl,, die zuerst auf seine Herrschaft Peuerbach, dann auf Walpersdorf verschrieben wurden, und verglich sich mit dem Abte Erenbert II. und dem Convente zu Kremsmünster über die gegenseitigen Verbindlichkeiten. Dieses Beneficium genießt für beständig der jeweilige Pfarrer zu Pfarrkirchen. Zufolge der von Kaiser Josef II. int Jahre 1782 angeordneten neuen Pfarr- eintbeiiung erhielt Hall eine eigcite Pfarre und lvurde von Pfarrkirchen abgetrennt. Der Psarrhof wurde int Jahre 1785 von Abt Erenbert Hl. vom Grunde aus neu gebaut. Die Pfarre Halt ist klein, und es gehören zu ihrem Sprengel nur der Markt Hall und ein Theil der Ortschaft Furtberg, Sie steht unter dem Patronate von Kremsmünster und gehört zum Decanate Steyr, Die Pfarre grenzt int Osten an die Pfarren Sierning und Waldneukirchen und im Norden an die Pfarre Rohr, Die Seelenzahl beträgt 1600, darunter einige Akatholiken, — Seit dem Jahre 1850 ist die Hanskapelle der barmherzigen Schwestern vom Orden des hl, Vincenz de Paula im Kaiserin Elisabeth - Kinderhospitale eine Filiale der Pfarrkirche, Zn der neuen gothi­ schen Pfarrkirche legte Abt Augustin Reslhnber von Kremsmünster am 20, Juli 1809 den Grundstein, Voll­ endet wurde dieselbe im Jahre 1888 unter Abt Leonhard Achleuthner, Er­ baut wurde sie vom Stifte Kremsmünster unter Mit- hilse der Psarrgemeinde Bad Hall und der umlie­ genden Orte nach den Plänen des Tombauarchi­ tekten Otto Schirmer, Das Materiale dazu wurde aus den Steinbrüchen bei Kremsmüster geliefert. Der nette Friedhof wurde int Jahre 1873 angelegt. Die Schule tu Bad Hall gehört zu den ältesten int Bezirke, — Caspar Mühl- wanger zu Mühlgrub erbaute diese im Jahre 1493 und schenkte „das Schulhans zur Margaretenkapelle unter den 7 Linden int Markte Hall" sammt den dazu gehörigen Gründen der Gemeinde mit der Bestimmung, dass dieses Hans für ewige Zeiten nur Schule und Messnerhaus zu verbleiben habe und ztt keinem anderen Zwecke verwendet tverde, noch weniger ein bürgerliches Geschäft darauf kommen dürfe. Diese Schule >var bis zum Jahre 1050 dem hiesigen Markte als Grundobrigkeit übergeben. Im genannten Jahre wurde sie dem Pfarrer Laurenz Beer zu Pfarrkirchen gegen die beständige Verbindlichkeit der Erhaltung und Bestellung übergeben. Der jeweilige Psarrvicar von Pfarrkirchen als Beneficiat der Margareten­ kapelle hatte dann das Präsentationsrecht für diese Schule, Während der Reformation wurde die Schule durch 38 Jahre von den (Sanieren von Pfarrkirchen versehen. Der Gehalt des Lehrers bestand atts 12 fl, und 4 Klafter Brennholz. — Im Jabre 1785 wurde der Psarrhof und die Schule von Abt Erenbert III. gebaut, seit welchem Jahre die Schule zweiclassig ist, Ignaz Sauer ist der erste urkundlich ge­ nannte Lehrer (1787—1794). — In den fünfziger Jahren wurde auf Anordnung Sr, Ercellenz des Statthalters Eduard Freiherrn von Bach durch die Schulgemeinde

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