Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

179 der Stadt, In ihr sind zu erwähnen das der Stadtpsarrkirche gehörende Bene- ficiatenhaus Nr, 28 und die betn Convent der barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz in Linz gehörenden Häuser Nr. 18 und 20. Die Kreuzschtvestern sind seit dem Jahre 1863 in Steyr ansässig und entfalten am Krankenbette eine allseits anerkannte humanitäre Wirksamkeit. Die Berggasse endet mit dem Gebäudecomplexe des ehemaligen Klosters der Cölestinerinnen oder Annuntiaten. Dieselben kamen im Jahre 1646 nach Steyr und bewohnten anfangs ein Haus, tvelches die verivitwetc Kaiserin Eleonora für sie gekauft hatte. Der Grundstein zum Kloster wurde 1662 gelegt und 1670 dasselbe vollendet. Der Bau der Kirche begann 1676, der der Lorettokapelle 16S(>; beide wurden 1681 vollendet und 1693 vom Passaller Bischöfe, Johann Philipp Graf von Lamberg, consecriert. Als im Jahre 1727 Kloster und Kirche abbrannten, fanden die Nonnen bis zum Wiederaufbaue 1728 im Schlosse Nosenegg ein Asyl. Die Nonnen lvnrden 1782 Ursulinerinneu lind bauten die Mädchenschule auf. Zwei Jahre später ivurde das Lehrern lveiter. Die Kirche wurde 1784 gesperrt und 1786 das Kloster, die Kirche und die Kapelle um den Schätzungswert von der Stadt­ gemeinde übernommen. Die Kirche wurde 1792 in ein Stadttheater umgestaltet, welches im Jahre 1879 geschmackvoll restauriert wurde. Im ehemaligen Klostergebäude ist das Polizeigefangenhaus und die NaturalverpflcgSstation (Spinnhaus Nr. 8), der Schwurgerichtssaal und die Gefängnisse des k. k. Kreisgerichtes (Frohnfeste Nr. 6) untergebracht. Letzteres Haus ivurde früher als städtisches Zeughaus verwendet. Im letzten Theil des Kloster- Gebäudes ist eine süufclassige Müdchenvolksschule untergebracht. Atl der Rückseite des Schulgebäudes steht ein zur städtischen Wasserleitung gehöriger Wasserthnrm. Der Mädchenschule gegenüber befindet sich das Halls Nr. 19, dem Director der Waffen­ fabrik, Anton Spitalsky, gehörend, einst Eigenthum des Chronisten der Stadt Steyr, Valentin Prevenhuber. — Das Geschlecht der PrevenHuber stammt aus der Radmer in der Stuben in Steiermark und erscheint bereits 1550 Hans Prevenhuber als Rathsbürger der Stadt. Der Lilienhof in Halbgarsten gehörte ihnen und hieß Prevenhuberhos. Valentin Prevenhuber ivar Secretär der Eisengewerkschaft in Steyr. 12 *

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