Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

155 Ncnthor und Ncubrückc. Von F Sulftrunt. IV. Zeitraum.*) Won Leopold I. bis zur Gegenwart. (1657—1893.) Leopold I. musste sowohl mit den Türken als auch mit den Franzosen Kriege führen. Wegen der gefürchteten Einfälle der ersteren wurden im Jahre 1663 unter der Leitung des Obercoinrnissärs, Freiherrn von Hagen, Schanzarbeiten an der Enns bei L-teyr ausgeführt. Um diese Zeit war Graf Maximilian Samberg k. Burggraf hier; dieser erhielt im folgenden Jahre die Herrschaft Steyr als Pfand, ivoranf er sie im Jahre 1660 vom Kaiser kaufte und einen Revers ausstellte, in welchem er der Stadt das Versprechen gab, sie jederzeit zu schützen und ihre Rechte zu wahren. Ein schönes Zeichen echten Bürgersinnes erzählt uns die Geschichte dieser Zeit; Ulrich Lichtenberg und dessen Gattin widmeten im Jahre 1669 den Betrag von 4000 fl. zur Erbauung eines Siechenhauses. Zehn Jahre später kaufte die Ge­ meinde den Plautzenhof und erbaute daselbst das Krankenhaus, ivelches später er­ weitert wurde und zu welchem 1754 der Stadtrichter Bernhard Großrucker die St. Annakapelle erbaute. Die Jahre 1671 und 1672 brachten große Theuerung und Hnngersnoth mit sich, dazu kam noch, dass ein Erlass neue Vorschriften für die Hauptgewerkschaft bestimmte und diese der landesfürstlichen Administration des *) Pritz: Geschichte von Steyr. 308 — 357 . — Amon: Hauptmomente ans der Geschichte der Stadt Steyr Stadtarchiv. — Alpenbote. — Steyrer Zeitung.

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