Anton Rolleder - Heimatkunde von Steyr 1894

86 Seeforellen und looo von Bachsaiblingen und setzte 4üuo Brutsische aus, die zlveite geivann 60000 Eier von Bachforellen und setzte 50000 Brutsische aus, wahrend die dritte 4000 Bach­ forellen und 5000 Re­ genbogenforellen in die freien Gewässer brach­ te. Sehenswert sind die prächtigen Fisch- behälter im ' Stifte KremSmünster. Erwähnenswert ist ferner die künstliche Forellen- und Krcbs- zucht in den Schloss­ teichen zu Egendorf und im Sipbache. Mit Erfolg wird ferner im Kleinramingbache, im Tambache, im Grost- ramingbache, in der Gaslenz und in der Laussa die künstliche Fischzucht betrieben. Die Zahl der Gewerbebetriebe hat im Landbezirke Steyr seit 1885 im ganzen um 32 zugenommen. Die Zahl derselben fitr Fabrikation und Industrie nahm um 18 ab, während die für Handel und Verkebr um 50 zunahm?) Unter allen Industrien und Geiverben ragen im Steyrer Bezirke das Metall- gewerbe und die Holzindustrie hervor. Das erstere findet auster der Stadt Steyr noch besonderen Betrieb in den Thälern der Enns und Steyr und in manchen deren Nebenthälern. Die Eisenindustrie ist die älteste Industrie unseres Bezirkes. Sie schuf in alter Zeit allein den Reichthum dieser Gegenden. Das Kleinramingthal ist z. B. seit uralten Zeiten durch seine Klingenschmiede berühmt und im Trattenbachthale bei Ternberg werden noch heutzutage alljährlich viele Tausende von sogenannten „Taschenseitln" verfertigt, die einen Ausfuhrartikel iveit und breit in ferne Erdtheile bilden. Dennoch zeigt sich in den letzten Jahrzehnten ein entschiedener Rückgang in der Zahl der Eisengeiverbe in beiden Bezirken. In den Jahren 1876 bis 1880 machten sich die Folgen der Handelskrisis von 1873 am stärksten fühlbar und erreichte der Niedergang in der Eisenproduction den seit Jahren tiefsten Standpunkt. Als besondere Ursachen des Verfalles der Eisen­ industrie werden einerseits angegeben: das Aufblühen der Waffenfabrik in Steyr und die hiedurch erfolgte Entziehung von Arbeitskräften; Verlust der Absatzgebiete, in der Lombardei und Venetien durch Abtretung an Italien, im Oriente, Polen und Ungarn durch dortige schlechte Justiz- und Creditverhältnisse, Concurrenz Deutschlands, Unsolidität des Zwischenhandels, dadurch Rothigung des Gewerbemannes zum directen Handel mit dem Auslande, wobei er >vegen Unersahrenheit zu Schaden kommt, und mangelhafter Markenschutz; andererseits aber werden die Ursachen des Verfalles der Eisenindustrie durch das übertriebene Festhalten an den alten Gebräuchen und Formen erklärt, sowie durch die Nichtanpassung an die Anforderungen der Neilzeit. 9hir Isischbchiilter in ftmnetiiiiiiftcr. (5. Industrie und Gewerbe. Industrie und Gewerbe des Stadtbezirkes Steyr werden im II. Tlieile behandelt werden.

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