Eröffnung der Zentralen Kläranlage des RHV Steyr u. Umgebung

4 Geschichte des Reinhaltungsverbandes Steyr und Umgebung Die nunmehr vorliegende großräumige Lösung der Abwasserbeseitigungsfrage im Raum Steyr und Umgebung entstand aus dem Bemühen der Stadt Steyr und der Umlandgemeinden um eine geordnete Abwasserbeseitigung. Die Industriestadt Steyr, am Zusammenfluß von Enns und Steyr gelegen, besaß schon seit langem ausgedehnte Kanalsysteme für einzelne Stadtteile, zum Teil wohl schon seit dem Mittelalter, die die gegebenen günstigen Vorflutverhältnisse ausnützten. Zwar wurde bereits während des 2. Weltkrieges ein großzügiges Gesamtprojekt mit nur einer Kläranlage vorgeschlagen, dieses wurde aber - nach einer im Jahre 1952 erwogenen Lösung mit drei Kläranlagen - durch ein wesentlich wen iger großzügiges Konzept aus dem Jahre 1954 ersetzt, welches acht Kläranlagen im Stadtgebiet vorsah. Auf der Grundlage dieses Konzeptes wurden einige Sammelkanäle errichtet. Auch in einzelnen Nachbargemeinden wurden in der Nachkriegszeit KanalisaIm Jahre 1975 fanden Vorgespräche zur Gründung eines Reinhaltungsverbandes statt, die dann bei der konstituierenden Verbandssitzung am 17. 2. 1976 erfolgte. Über ihren Wunsch wurde die Gemeinde Aschach a.d. Steyr am 14.4.1977 ebenfalls Verbandsmitg l ied. Waren für den technischen Zusammenschluß der Abwasserbeseitigungsanlagen zu einer gemeinsamen Lösung die zu erwartenden Einsparungen bei der Errichtung, aber insbesondere beim Betrieb der Anlagen sowie der bessere Wi rkungsgrad größerer Abwasserreinigungsan lagen maßgebend, so konnten durch die Gründung des Reinhaltungsverbandes Steyr und Umgebung zudem noch bessere Förderungsbed ingungen durch den Wasserwirtschaftsfonds des Bundesministeriums für Bauten und Technik erreicht werden. Bereits 1976 wurde ein Antrag auf diese Förderung gestellt. Seit der Verbandsgründung bis zum heutigen Zeitpunkt wurden die Detailprojekte der Verbandsanlagen weitgehend erstellt und wasserrechtlich bewilligt. tionssysteme geplant und zum Tei l ver- Die Realisierung des Verbandskanalwirklicht. netzes und des Erstausbaues der KlärIm Jahre 1970 wurde Herr BR h.c. an_lage soll nach dem vorl ieg~nd_~n BauDipl.-Ing. Dr. techn. Helmut Flögl von der ze1tpro~ramm_des Verbandes in funf BauStadt Steyr beauftragt, ein neues Gene- 1 abschnitten bis zum Ja_~re 1995 ~rfolgen. relles Projekt der Kanalisation mit dem Der Endausbau ~er K_laranlage 1m sechZiel auszuarbeiten, die große Zahl von sten Bauabschnitt :-v1rd E:rst nach dem Einzelkläranlagen zu vermindern. Im Zuge Jahre 2000 erforderlich sein. der Planungsarbeiten stellte sich heraus, 1 Bisher wurden die Bauabschnitte 01, daß infolge der starken Verzahnung der 02 und 03 ausgeführt, wofür rund 380 Mio. Siedlungsgebiete der Stadt Steyr und ih- Schilling investiert wurden. Die Finanzierer Nachbargemeinden nur eine gemein- rung des Vorhabens wurde dadu rch ersame Abwasserbeseitigung sinnvoll ist. leichtert, daß die Stadt Steyr die VorfinanDas 1972 fertiggestellte Generelle Projekt I zierung der jeweiligen Bauabschnitte sah daher bereits vor, die Abwässer aus übernahm. dem Stadtgebiet yon Steyr und d_en ~n- Durch die Gründung des Reinhalgrenzende~ Geme1~den Garsten_, Sierning tungsverbandes Steyr und Umgebung und St. Ulrich soVl'.1e von Randsiedlungen wurde eine zeitgemäße Lösung des Abder ~emeinden Dietach_ und . Behamb~rg wasserproblemes einer Region mit rund zu eine~ zentralen voll(:llolog1schen Klar- 60.000 Einwohnern und bedeutenden Geanlage in Steyr-Hausleiten zusammenzu- werbe- und Industriebetrieben ermögführen. Diese Lösung wurde dadurch be- licht günstigt , daß d ie für eine Zusammenfas- · sung der Kanalisationen der einzelnen Stadtteile von Steyr entlang der Hauptflüsse notwendigen Sammelkanäle von vornherein größtenteils bis zur Stadtgrenze geführt werden mußten, wo ansonsten die Kläranlagen der Nachbargemeinden zu liegen gekommen wären. Die Zusammenführung sämtlicher Abwässer zu einer Zentralkläranlage setzte allerdings die Errichtung von zwei Dükern zur Unterquerung der Enns sowie die Errichtung des zur Kläranlage führenden Hauptsammlers A in einem geologisch schwierigen Steilhang voraus. Diese Hindernisse waren der Grund für die früheren dezentralen Lösungsvorschläge. Das Generelle 1 Kanalisationsprojekt wurde 1974 wasserrechtlich bewilligt.

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