Eröffnung der Zentralen Kläranlage des RHV Steyr u. Umgebung

Wasser, unser Lebenselexier, wurde in der Vergangenheit durch Unvernunft und gedankenlose Handlungsweise der Menschen gefährdet. Daß dabei unsere eigenen Lebensgrundlagen erheblich mitbeeinträchtigt, ja teilweise schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden, hat leider meist viel zu wenig Beachtung gefunden. Der Schutz und die Reinerhaltung unserer Gewässer, angefangen von den großen Seen und Flüssen bis hin zum kleinsten Bach muß jedem einzelnen von uns das oberste Gebot der Stunde sein. Das Wissen um diese Gefahren hat in den letzten Jahren glücklicherweise ein neu- 1 es Umweltverständnis und einen Gesinnungswandel im Umgang mit den unersetzlichen Schätzen unserer Natur mit sich gebracht. Wasser ist nicht 1 mehr ausschließlich „Nutzwasser", sondern hat in den Köpfen der Menschen wieder seinen Stellenwert als Ursprung und Quell unserer Existenz zurückerobert. 1 Von seiten des Landes hat der Schutz unserer Gewässer schon seit langem einen besonderen Stellenwert. Dies zeigt sich etwa an den Salzkammer- 1 gutseen, bei denen es durch umfangreiche Bemühungen gelungen ist, die Wasserqualität erheblich Die Reinhaltung der Gewässer und der Luft sowie die Verringerung des Lärms ist in der heutigen Zeit eines der großen Anliegen aller Menschen. Vor allem die Verbesse rung der Wasserqualität der Flüsse und die Reinhaltung des Grundwassers bilden die wichtigste Voraussetzung allen Lebens. Seit vielen Jahren bemüht sich die Stadt Steyr eine entsprechende Entsorgung des Abwassers durch den Bau von städtischen Kanalisationsanlagen zu erreichen. Eine wesentliche Weiterentwicklung wurde durch die Gründung des Reinhaltungsverbandes Steyr und Umgebung, dem die Stadt Steyr, die Marktgemeinden Garsten und Sierning, sowie die Gemeinden Aschach an der Steyr, Behamberg, Dietach und St. Ulrich bei Steyr angehören, erre icht. Nach Erstellung eines Bauprogrammes auf der Grundlage des generellen Kanalprojektes der Stadt Steyr wurden seit 1976 bis zum Juli 1985 rund 30 km Verbandskanäle mit 4 Pumpstationen und 2 Ennsdükern (Flußunterquerungen), die der Sammlung der städtischen Kanäle und der Durchleitung der Abwässer aus den Mitgliedsgemeinden dienen, gebaut. Im Jahre 1982 wurde sodann mit der Herstellung des größten kommunalen Bauvorhabens, der Zentra len Kläranlage , in Hausleiten, begonnen. Die Größenordnung dieser Maßnahmen wird al lein schon aus den Invest it ionskosten ersichtlich. So erforderte der Ausbau der Kanäle bisher rund S 170 Mio. und die Errichtung der Kläranlage S 210 Mio. Bis zum Jahre 1990 sollen weitere S 250 Mio. fü r die Schlammbehandlungsanlage und die weiteren Verbandskanäle nach Sierning und Aschach, Herrenweide, Unterhimmel-Tinsting, St. Ulrich und Kleinraming aufgebracht werden . Eine wesentliche Hilfe bei der Aufbringung dieser Mittel stellt die Gezu verbessern . Der Attersee hat heute sogar Trinkwasserqualität. Die Förderung des Baues von kommunalen Kläranlagen steht deshalb auf der Liste der schon vorgenommenen und noch geplanten Akt ivitäten ganz oben. Ziel dieser Maßnahmen ist es, vor allem auf dem Gebiet der Grundwasserwirtschaft und Flußreinhaltung das Gleichgewicht des Wasserhaushaltes so wen ig wie nötig zu beeinträchtigen und die natürliche Selbstreinigungskraft des Wassers zu unterstützen. Mit der Errichtung der Zentralen Kläranlage des Reinhaltungsverbandes Steyr und Umgebung wurde ein wichtiger Schritt zur entscheidenden Verbesserung der Umweltqualität in dieser Region getan. l währung von Darlehen seitens des Wasserwirtschaftsfonds und des Landes Oberösterreich dar. Wenn in diesen Tagen reibungslos und damit fast Ich danke allen, die an dem Zustandekommen und Entstehen dieser Anlage mitgeholfen haben und wünsche mir als Landeshauptmann, daß Ihrem Beispiel auch anderswo gefolgt wird. Unsere Kinder und Kindeskinder werden für diese Maßnahmen zur Erhaltung einer lebenswerten Umwelt dankbar sein. Dr. Josef Ratzenböck Landeshauptmann 1 unbemerkt von der Öffentlichkeit das Großprojekt der Zentralen Kläranlage fertiggestellt wurde, möchte ich meinen Dank an alle, die zur gemeinschaftlichen Problemlösung beigetragen haben, 1 aussprechen. Dies vor allem auch in der Hoffnung, unseren nachfolgenden Generationen durch eine verantwortungsvolle Umweltpolit ik eine saubere 1 und lebenswerte Umwelt erhalten zu haben. Leopold Wippersberger Obmann des RHV Steyr und Umgebung Vizebürgermeister der Stadt Steyr 3

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