Die Raming und ihre Bewohner

sog. „Uranzlbinden“ am 1. März 1791 durch Unvorsichtigkeit erschossen. Es wurde nun der zweite Sohn Johann Georg II. Mülberger, und heiratete Magdalena, geb. Doit, vom Kaisergute im Hohlergraben. Er vergrößerte das haus und fand dabei das alte, angebl. Römer¬ schwert und die Fibulae 2c., hatte die Drangsale der französischen Ein¬ älle mitzumachen und dabei manche Gefahr zu bestehen. Am 4. November 1805 war Stadt Stepr in den Händen der Franzosen. General Davoust ließ auf dem Tabor Kanonen auf¬ fahren und feuerte auf die Österreicher, welche auf der Gemein standen. Manche Raminger, darunter auch der Mülberger, waren neugierig eine Schlacht zu sehen. Im Schachenlehner=holze schauten sie, unter Bäumen verborgen, dem Kampfe zu und der Mülberger wurde Zeuge, wie ein österreichischer Artillerist mit der einzigen Kanone einen ranzösischen Stabsoffizier auf dem Tabor vom Pferde schoß. Als die Franzosen aber im Holze Leute merkten, feuerten sie auch hieher, dass die Augeln krachend in die Stämme und Aste schlugen. Da vergieng den Ramingern alle Neugierde und flohen ihrem Thale zu.!) Johann Georg hatte 6 Söhne: Josef, der als Handwerksbursche ganz Deutschland bis zur Nord¬ see bereiste, errichtete in der Moosau (vulgo Mirsau) eine Werk¬ stätte für ausgezeichnete Rasier= und Taschenmesser. Man nannte ihn Rieser=Schoiber. acob kaufte das Unterklingenmapr oder Nachbauern und machte 2. 3 silberne Uhrgehäuse. Er hieß im Dolksmunde: Der Bachbaur. 5. Benedict war lange Zeit als Soldat auf der Bundesfestung Mainz; er blieb lediger Klingschmiedgeselle. 4. Ignaz kaufte sich als Klingschmiedmeister in Stadt Steyr, Vor¬ stadt Aichet an. 5. ferdinand kaufte sich das Infangergütl, das durch Verehelichung der Elisabeth Schoiber an einen sicheren Taffock gekommen war. 6. Gottlieb endlich erbte das Haus am Mülberge, heiratete Anna Maria Losbichler vom Geierngute zu Blumau und war als wirtschaftlicher und solider Geschäftsmann allgemein geachtet. Don den 6 Brüdern gehörten g dem Militärstande an. Don Gottlieb gieng das Haus und Geschäft an seinen Sohn Johann Georg III. über, während 2 andere Söhne sich dem geist¬ lichen Stande widmeten. Georg verbesserte Grund und Boden, kaufte neue Grundstücke und einen Wald, führte als der erste unter den Ra¬ 1) Großvaters Erzählung.

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