Die Raming und ihre Bewohner

An eben diesem Theile des Baches liegt die Raming. Am oberen Bache: rechts Raming das Dorf; links: Ulein=Raming. Am Ausflusse des Baches in die Enns: Ramingsteg; unterhalb am rechten Ennsufer: Ramingdorf. Der zwischen Raming dem Dorfe und Ramingsteg gelegene Theil wird „auf der Raming“ genannt. Raming das Dorf, auf der Raming und Kamingdorf gehören zu Unterösterreich; Ulein=Raming und Ramingsteg aber zu Oberösterreich. Diese Scheidung fand 1492 statt. Dorher war die Enns Landesgrenze, und gehörten alle bezeichneten Orte zu Unter¬ oder Niederösterreich. Die Raming ist ein recht freundliches Thal. Jedes Haus und Häuschen ist von einem Garten umgeben; die Fenster sind meist mit Topfblumen geschmückt. Um die Häuser herum breiten sich die Felder aus, welche gleich den Wiesen'von zahllosen Obstbäumen umsäumt sind. Diele Bächlein, hier wegen der tief ausgespülten Beete Gräben genannt, eilen den Bergen nieder, deren Höhen herrliche Wälder bedecken, und schöne Aussichtspunkte bieten. Raming das Dorf liegt am südwestlichen Abhange des Kürn¬ berges. Wegen dessen sonniger Lage ist hier die Bodencultur besser entwickelt, ein Bauerngehöfte reiht sich an das andere. Der höchste Gipfel des Kürnberges ist der Plattenberg, Fund¬ ort zahlreicher Werkzeuge aus der sogenannten Steinzeit.!) Ein mäch¬ tiger Steinwall deutet hier auf einen alten, befestigten Platz hin. Don den gefundenen Steinwerkzeugen sind die besterhaltenen Stücke theils an das kais. Antiquen=Cabinet in der Hofburg zu Wien, theils an das Museum Francisco=Carolinum in Linz abgegeben worden. Alein=Raming befindet sich am Fuße des Tann= oder Dam¬ berges, der mit herrlichen, nur durch einzelne Waldwiesen unter¬ brochenen Buchenwälder bedeckt ist. Er gilt seit undenklichen Zeiten als ausgezeichnetes Jagdgebiet, gehörte einst den österreichischen und — — steperischen Markgrafen; von 1080 bis 1559 dem Stifte Garsten; von 1559 bis 1666 den österreichischen Landesfürsten, und seit 1666 zur Lambergischen Majoratsherrschaft Schloss Stepr. Auf dem Firste des Cannberges ist der Rennweg, wo einst die Hetzjagden abgehalten wurden, und auf dem höchsten Dunkte des¬ selben ist die bekannte Damberg=Warte errichtet. Der Rennweg endet in einer großen Waldwiese, die Heide genannt, auf welcher bis Beile, Hacken, eine Art Stemmeisen, Hauen 2c.

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