Die Raming und ihre Bewohner

Leutner Leonhard. Edter Steffan. Bayer Berthold. Ridler Jörg. Gröger Michl. Gerngroß Paul. Baucker Philipp.!) Stainwändter Wolf. Buder Deter. Leutner Simon. Stainwändtner Deter. Händl Sebastian. Mistlgraber Deith.?) Stadler Deit. Deissenböck Wolf. Waltecker N. Stettner Simon. Thoman untern Rathsberg. Wurzer Steffan. Augustinmüller Wolf. Steinparzer Hans. Forsthueber Christoff. Rennecker Augustin. Aus vorstehenden Namen ersieht man, dass zu Ende des XVI. Jahrhunderts nicht blos am Ramingbache, sondern auch am Koller¬ graben, zu Ebersegg und am Steyrwege viele Klingschmiede haussäßig waren, deren Häuser zwar den Namen der einstigen Besitzer noch führen, aber längst in die Hände von Bauersleuten übergegangen sind. Den Schmieden und Messerern scheint allmälig Zank und Zwie¬ tracht zur zweiten Natur geworden zu sein. Welch' beständige Belä¬ stigung der Obrigkeit, wenn sie nach kaum geschlossenen Verträgen schon wieder „ins Tribuliren“ das heißt, um Abhilfe und Ausgleich zu bitten kamen. 1588 war der neue Vergleich geschlossen worden; und aus dem Jahre 1592 liegt schon wieder ein durch eine Beschwerde veranlasstes Mahnschreiben des Obmannes Chr. Strutz vor, in welchem er beiden Parteien in's Gewissen redet, sie möchten doch ihrer Ehre, ihres Nutzens und Ansehens Willen die Handwerksordnung halten; denn Uneinigkeit sei stets der erste Schritt zum Niedergange. Im selben Jahre richtete ein furchtbares Hochwasser in der Raming sehr großen Schaden an, besonders an jenen Klingschmied¬ häusern, die nahe am Bache lagen. Die Messerer und Verleger in Steyr hatten Mitleid mit den so schwer heimgesuchten Schmieden, und zahlten ihnen freiwillig die gelieferte Arbeit etwas besser. Hier zeigte sich einmal das Sprichwort als wahr: „Zeigst Du dem Teufel nur den kleinen Finger, so will er gleich die ganze Hand.“ Die Raminger Schmiede, anstatt mit der freiwilligen Aufzahlung zufrieden und dafür Das Haus heißt noch so — ebenso Deissenböck. ?) Ditus Mistlgraber ist offenbar Ditus Schoiber, den man vom Haus¬ namen „Mistlgraber“ nannte, geradeso wie man aus derselben Familie die einzelnen Besitzer anderer Häuser die Schindler, Mülberger, Stockmair 2c. nennt.

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