Die Raming und ihre Bewohner

46 dahin verpunden seid; dragen Euch ob Euer Ungehorsamb und unfueg das Ir euch umb eines geringen nutz Willen, den Ir villeicht In der höchern khauff auff Waidhoffen fährt . . . . daraus sich allerhand virsatz zu versehen ist, fuerders Ungnädiges Mißfallen, haben auch be¬ reit verordnungen gethan diejenigen hammermaister, so Iren frimwerchs Zeug auf Waidhoffen verkhaufft, und Ir gepirung auf steyr noch nid geschickht haben, zurückhändigen, gegen den gedenkhen Wirr mit sollicher straff zu verfaren, das sy andern ain Exempll geben sollen, und wöllen demnach sambt und sunderlich Bei Duser schwären straf und ungnad Widermalls auferlögt haben, Ir den so die frimbwerchs=Ordnung Der¬ Als¬ mag und auch von unsern commissarien Jüngst auferlögt Worden, bald in Allen Gehorsamblich nachkhumbt, darin khain Verweigrer Ent¬ schuldigung oder Derzug gebrauchet fuerder allen Frimwerchszeug, so Ir gemacht habd, in Angesichd auf steyr schickhet, und zu zainen auch richtig und gewießlich noch bey gueten Farwasser ain austrägliche suma sollichen Frimwerchs Zeug aufbringet, und gen steyr glifferd und also khainen centner Frimwerchs Zeug auf waidhoffen oder Anderst wohin nid verkhauffet. Ir habd dan zuvor Unser Eissen Camer zu steyr zu¬ vorderst versehen, und die euch aufgeladen anzall dahingerichd, Wöllicher oder wölliche aber hin wider handlen, und darob ergriffen wurden, die sollen nid allain den Zeug verfallen haben, sundern wir wollen noch in sunderhait gegen Innen mid straf nach Ungnad verfahren, das mainen wir gnädiglich und Ernstlich. Geben in unsrer stat wien am zehnden dag Oktobris Anno Im dreiundsiebenzigisten, Unsers Reichs des Römischen und hungarischen im Ainlefften und des Bohemischen im fuenfundzwanzigisten Jar.!) Im 1577 Jahre wurde die schon 1560 gefasste Handwerchordung von den Werkstätten: Raming, Waidhofen a. d. Ybbs, St. Pölten, Steyr, Welß, Steinbach, Cannpach, Schleißheim und Enns erneuert. Darinn war vereinbart: §. 1. Jeder Meister gebe hinfüro seinem Gesellen, der „Eßmeister“ ist, in der Woche 12 kr. Lohn, und von einem Tagwerk 12 Pfenige. „Schlaher“ wochentlich 10 kr. und für ein Tagwerk 10 Pfenige. Einem Welcher Meister größern Lohn gibt, unterliegt einer Strafe. §. 2. Will ein Geselle dies nicht annehmen und per Hundert ar¬ beiten und bezalt sein, und gegen den Meister aufpochen, so soll er die Fürmeister bestraft werden. durch §. 5. Weil sich seit einiger Zeit durch zugelaufenes Gesinde allerlei Ungebühr eingestellt habe: so soll kein Meister einen fremden Gesellen 1) Aemtlich beglaubigte Abschrift.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2