Die Raming und ihre Bewohner
20 heute noch mit der Eisenstadt Stepr in ebendiesem Industriezweige innigst verbunden war und ist. Auch ist zu bemerken, dass schon vor dem XV. Jahrhunderte zwei häuser in der Naming „am Messerer¬ graben“ hießen. Die ältesten Urkunden der Raminger Ulingenschmiede sind leider zu Grunde gegangen. Die jetzt Alteste ist vom Jahre 1497. Doch sagt ihr Inhalt, dass dazumal schon „alte Frepheiten ond Ordnung“ vorhanden waren. Diese Handwerks=Ordnung war den Meistern für die damaligen Zeitverhältnisse zu lax, oder sie wurde von den Gesellen oft leichtsinnig übertreten; kurz, die Meister der Clinger in der Ra¬ ming und dem benachbarten Steinbach (an der Steper) hielten eine Ver¬ sammlung und kamen überein, die Handwerks=Ordnung in einzelnen Dunkten zu verschärfen. Dagegen erhoben sich aber alle Gesellen und führten beim Dogt dawider Klage. Sigmund von Dolheim, damals Burggraf auf Schloss Stepr und Dogt des Handwerkes, fällte nachfolgenden Entscheid: (Original, mit abgebrochenem Siegel, Pergament.) Ich, Siegmund, Her zw polham, Regendt, ond wier riecht und rat zw stepr Bekhennen verainlich, das fuer Dus chumen sind, die Er¬ barn geselln des löblichen handtwerch der chlingsmid der dreperwerchstett ond clagen fuer sich selbs, ond im namen der anderen geselle der zweper¬ werchstett Waidhoffen auff der Ybs ond sandt pöllen, ober die ersamb waisen Maister des obgemellten vered: hantwerchs der fuenf werchstett: Stepr, Raming, Stainpach, Waidhoffen auff der Ybs, ond sandt pöllen, ond prachten fuer, ond wie dießelben meister der fuenf werchstett ain newe ordnung ond bestraffung gemacht ond fuergenommen hätten, die in oulaidlich ond zw großen schaden chume sole, ond dpselb newe ord¬ nung ond fuerneemm in geschrifft fuergelegt, da entgegen aber die er¬ barn maister der dreperwergstett, stepr, Räming ond stainbach fuer ous erffordert ond zw prer red ond antwortt nottürfftig geherrt, darauff an paid thaill geclagen und antwurtter begert, ond geclag ond antwürtt in geschrifft zw vefaßen, auch all prer privlg ond bestätt ond andere priefflich Drchund betrachtung, clag ond antwurtt, so wier mit vleiß emigst durchlessen, gessehen und gehörtt haben, haben wper obgemelt als prücher den parthaien zw güth, zw fermaidung prer Costens und schadens und darlegens, auch zw nuz ond guetten dem hantwerg zw gesprochen, der prer spen vorgemellt entgleich und gänzlich zw vertraue, das sp paider seit da gethan haben, ond wier, agnat, hern von polham es anstatt puser aller obgemellt sprüchlein mit mund ond hant gelopt, was wier als der obgemellt prung ond all prer mischung halber zwi¬
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