Die Raming und ihre Bewohner

Die Messerer gaben die fertige Ware an die Verleger ab, welche Eisenhandlungen und auf Märkten in den Handel brachten. sie in Die für die Raminger Schmiede wichtigsten Märkte waren: In Dest wegen der Ausfuhr an die untere Donau, Türkei, Le¬ 1. vante 2c. 2. in Brünn wegen dem Handel nach Polen und Rußland. Die „Dreier-Werchstatt“ Naming. Mehr als anderthalb Jahrtausende sind schon vorüber, seit man¬ im Dordern= und Innernberge das Eisen aus dem Schoße der Erde gräbt und zum Gebrauche der Menschen verwendet. Schon der Heide Ovidius Naso, geboren im Jahre 45 v. Ch. (Met. I, 14) und Strabo, geboren um 66 v. Chr. (I, 5) berichten von Eisengruben und dem damals schon berühmten norischen Eisen.!) Horatius, geboren 65 v. Chr. (I, 15) erwähnt wiederholt die norischen Klingen (Messer und Schwerter). Die damaligen Schmiede wohnten allerdings zu Hüt¬ tenberg, Neuberg, Reichenau. Aber die Römer eroberten im — Jahre 15 v. Ch. Noricum und bearbeiteten eifrigst die Eisenberg¬ werke; in Torch bei Enns wurde eine Schildfabrik errichtet und das Eisen vom Dordern= und Innernberge theils auf der Enns, der Enns¬ traße, aber sicher auch auf kürzeren Saumpfaden nach Torch gebracht. Ein Blick auf der Karte zeigt aber, dass ein Saumpfad bei Gro߬ Raming von der Ennsstraße abzweigend, an der Loidl=Taverne, Wegerer, Wachau, Tavern am Rotenstein, Zagelau, Raming, Straße am Wachtberge, Ramingdorf 2c. vorüber, der geradeste und kürzeste Weg nach Lorch (Enns) war. Sollte es nicht an diesem Wege, auf welchem Eisen verfrachtet wurde, auch früh¬ zeitig Eisenarbeiter gegeben haben? Wenn aber bei Beginn der christ¬ lichen Zeitrechnung die norischen, oder wie wir jetzt sie nennen, die steirischen Messer und Schwerter schon als vorzüglich in Rom berühmt, und erfahren aus einer in der Innungslade befindlichen Schrift des Jahres 1580, dass in Tannpach und Räming immer Steprische Clingen gemacht wurden, so weist sicher auch dieses auf ein sehr hohes Alter der Raminger Schmiede zurück. Unter den Ottokaren stand die Eisenindustrie in Stepr schon in Blüthe, und die nächstgelegene Klingschmiede=Werkstätte ist Raming, welche thatsächlich immer und auch 1) Norisches ist das steprische Eisen. Einzelne Urkunden über die Raminger Schmiede sind in den Blättern für Landeskunde von N.=G. anno 1880 veröffentlicht worden; der Dollständigkeit wegen sind sie hier wieder eingereiht.

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