Die Raming und ihre Bewohner
1 Kaiserin Maria Theresia bairische Truppen nach Stadt Stepr. Als sie hörten, dass in der Raming beim Hausmann (Draschen=Taverne) 15 kaiserliche Husaren einquartiert seien, ließ sich eine Compagnie durch einen verrätherischen Tischler in Ennsdorf in die Raming führen. Als die Husaren vom anrückenden, überlegenen Feind hörten, zogen sie sich in den Hohlergraben zurück. Nur ein kranker Husar, der seinen Ka¬ meraden nicht folgen konnte, wurde von den Baiern ergriffen und er¬ mordet. 1771 erhob Leopold III., Graf von Firmian, Cardinal und Fürstbischof von Passau, Kürnberg zu einem Dicariate, also wieder zu einer eigenen Seelsorgestation. Dadurch wurde eine Abgrenzung der beiden Ofarrbezirke nothwendig, nach welcher die Raming am rechten Bachufer vom Rothenstein (Ruckenstein) bis zum Sallehen (Stock¬ mair) zur Pfarre Kürnberg kam, die übrige Hälfte aber bei Beham¬ berg verblieb. —— Don 1eel—1772 war große Theuerung aller Lebensmittel. 1780. Der Besitzer des Spirshauses, mit Namen Wörtner, fieng an ein neues größeres Haus zu bauen. Als er hierzu (bei der jetzigen Hausthüre) den Berg abgrub, um einen ebenen Bauplatz zu¬ gewinnen, wurden etliche Thongefäße mit Gold= und Silbermünzen, ein sogenannter Schatz gefunden, wodurch Wörtner in den Stand gesetzt wurde, ein für jene Zeit großes und schönes Haus aufzuführen.!) 1784 wurde in St. Ulrich eine Ofarre errichtet und die link¬ seitige Hälfte des Ramingthales eingepfarrt nebst dem Hohlergraben. Das Eberseck, obgleich auf oberösterreichischer Seite, wurde zum näheren Kürnberg zugetheilt. Kurze Zeit darnach errichtete man in der Raming eine sogenannte Nothschule im Stögerhäusl, auf welches ein hölzernes Thürmchen für eine kleine Gebetglocke aufgesetzt wurde. Hier blieb die Schule bis zum Jahre 1850, in welchem der Bau eines eigenen Schulhauses in An¬ genommen wurde. Jenes wird aber auch jetzt noch öfter von älteren griff Leuten „die alte Schule“ genannt. Seit dieser Zeit wurden im Sommer öfter in der Raming an Sonntagen auf dem Schulplatze Christenlehren durch die Priester zu St. Ulrich und in der Fastenzeit die Standeslehren abgehalten. Auch der jeweilige Pfarrer zu Kürnberg gieng hie und da zur Gerolder Kapelle zu Eberseck und erklärte die Wahrheiten der kath. Religion. 1) Ein Augenzeuge, der alte Schmiedgeselle und sogenannte Einleger=Jacob, lebte noch um 1850. Ebenso war Zeuge unser Großvater u. a.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2