Die Raming und ihre Bewohner

hin die bei den Lutheranern beliebten Namen Achaz, Eitel, Hans, Choman, Wolf 2c. Das Jahr 1529 brachte schwere Drangsale durch den Einfall der Türken, welche bei ihren Raub= und Plünderungszügen an der Enns auch in der Raming erschienen. Hier aber waren die meisten Einwohner entflohen, in den Wäldern und tiefen Gräben (Kohlergraben) versteckt. Auch im September 1552 kamen diese Raubscharen wieder. Als sie bei Waidhofen an der Dbbs von der Besatzung der Stadt und den Schmieden geschlagen wurden, fanden sich unter den befreiten christlichen Gefangenen auch viele aus der Gegend um Steyr; andere waren unter den Todten, weil die Türken vor ihrem Abzuge noch 500 Christensalaven ermordet hatten. Ob nicht der eine und andere Raminger darunter war? 1554 wanderten nach Auflösung des schwäbischen Bundes mehrere katholische Messerschmiedfamilien aus Schwaben in die Raming ein; darunter die Familie Bächler Schoiber, Spring, Hörmann und andere. Die Schoiber siedelten sich am Mistlgraben, die Spring an der Bischof=Taverne, die Bächler am Groß=Staudigl an. 1559 verkaufte Anton, Abt zu Garsten, den Wald Tannberg an den Burggrafen zu Stepr. 1588 rotteten sich Schmiede, Schleifer, Köhler 2c. aus dem Garstner Gebiete, also von den Ramingbächen, Kohlergraben, Tannbach 2c. zu¬ sammen und beschworen bezüglich der lutherischen Lehre eine Verbindung. Der Abt aber ließ infolge dessen seine Unterthanen einsperren. Aber ögleich zogen 500 Verschworene nach Garsten und drohten mit Mord und Brand, wenn jene nicht losgelassen würden. Der Abt musste sie in Freiheit setzen und konnte bei der Ungunst der Zeit jene nicht strafen, die in offener Empörung gegen die gesetzliche Obrigkeit auftraten. Zu dieser selben Zeit wird auch zu Kürnberg schon ein luthe¬ rischer Dastor erwähnt; also Abfall von der wahren Kirche und Auf¬ lehnung gegen die bestehende Ordnung hie und dort. 1595 im December lagerten 5000 aufständische Bauern aus Unter¬ österreich am Wachtberge auf der Raming, aber strenge Kälte ver¬ trieb sie nach wenigen Tagen. 1625 den 51. Mai kam der oberösterreichische Bauernführer Stefan Fadinger mit 40.000 Mann Aufständischen und Kanonen nach Stepr, legte eine Besatzung in die Stadt und zog fort nach Linz. 1627 erschien am 14. September ein Edict Kaiser Ferdinand II., durch welches die lutherischen Oredikanten abgeschafft wurden. Bei der Durchführung dieses Edictes giengen die Regierungs=Commissäre oft zu strenge vor; andererseits gab es unter den Lutherischen viele Hals¬

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