Die Raming und ihre Bewohner

1276 entsagte Ottokar von Böhmen auf Drängen des deutschen Königs und nachmaligen Kaisers Rudolf von Habsburg der Herr¬ schaft in Österreich. 1282 belehnte Rudolf seine Söhne Albrecht und Rudolf mit den Herzogthümern Österreich, Stepr, Krain und der windischen Mark. Doch weil Rudolf (der Sohn) bald (1291) starb, wurde Albrecht alleiniger Herr in Österreich. 1287 bestätigte Albrecht der Stadt Stepr ihre alten Freiheiten in einem lateinischen Orivilegium, dessen Bestimmungen über Kauf und Geschäftsverkehr auch auf die Schmiede in der Raming Bezug hatten. Seit 1261 war Friedrich Abt in Garsten. Dieser sah sich durch die Plünderungen der bairischen und böhmischen Truppen veranlasst, um der ungünstigen Finanzlage seines Ulosters aufzuhelfen, einzelne Güter desselben theils zu verkaufen, theils zu Lehen hintan zu geben. Auch theilte dieser Abt den ausgedehnten Besitz des Ulosters zur leichteren und besseren Verwaltung in sogenannte Amter ein. Dabei kam die Gegend am Ramingbache zum Amte Neustift; die Garstner Güter zu Kürnberg zum Amte Weistrach. Er kam in Streit mit dem Dogte zu St. Deter in der Au, Diet¬ rich von Dobra, der aber gütlich beigelegt wurde. Dieser Herr von Dobra hatte auch Besitz am Ostabhange des Kürnberges und haben noch von ihm den Namen das große und kleine Dobramapr, sowie das Dobraholz (Dorfgemeinde St. Peter in der Au). Um 1290 bestellte sich Gundakar von Starrhemberg eine Begräbnisstelle zu Garsten und vermachte dazu 9 Lehen zu Kürnberg und einen Wald, der seither Garstholz heißt. 1299 wurde bei Stepr ein großer Schatz römischer Münzen ge¬ funden, aber die Edelleute nahmen ihnen das Meiste weg. Als Herzog Albrecht davon erfuhr und dessen Auslieferung forderte, fand sich fast nichts mehr vor. 55] wurde die Ofarre Neustift errichtet. 1556 kamen große Heuschreckenwärschme und fraßen Alles auf, was auf Feld und Baum grünte. Drei Jahre dauerte diese Plage, zu deren Abwendung sogar öffentliche Bittgänge stattfanden. 1547. Elisabeth von Pleß zu Ramingdorf machte zu Garsten eine fromme Stiftung. 1349 trat die schreckliche Seuche, die Pest, auf. 1564. Gottfried von Sintzenberg schenkte dem Kloster Garsten seinen Hof in der Au bei der Raming unterhalb Böheimberg.

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