Die Raming und ihre Bewohner

1154. Der Garstner Klostervogt empfängt zu seiner Entlohnung den Zehent aus der Gegend, wo sich der Ramingbach in die Enns ergie st, also vom jetzigen Ramingsteg. 1156. Der Markgraf von Österreich Heinrich Jasomirgott wird durch den Kaiser Friedrich Barbarossa zum herzog erhoben. 1170 war Kaiser Friedrich im Kloster Garsten. 1227 bewilligte Abt Berthold III. zu Garsten, dass der Zehent aus der Gegend am oberen Ramingbache (jetzt Neustifterbach) dazu verwendet werde, Winterpelze für die Mönche anzuschaffen, weil dazumal die Zellen der Mönche auch im strengsten Winter nicht geheizt wurden. Auch zum nächtlichen Chorgebete, zu Versehgängen bei Winterstürmen 2c. waren sie sehr nothwendig. Inzwischen hatte sich an dem obern Ramingbache die Bodencultur mehr und mehr ausgebreitet. Im Eberseck, das zum größten Theile nur, wie schon der Name sagt, Jagdgebiet war, wurden die Wälder gerodet, und eine Hofstatt um die andere hergestellt. Auch die Köhler und holzknechte am Köhlergraben legten sich Wiesen und kleinere Felder an, um ein und die andere Auh einstellen zu können. Man nannte diesen der Cultur neu erworbenen Strich Landes das „Neuge¬ reite“ von welchem noch der Name: „Reitner“ im Erberseck ab¬ stammt. Über den Zehent dieses Neugereite entstand 1230 ein Streit zwischen dem Bischofe Gebhard von Dassau und dem Kloster Garsten, weil Gebhart meinte, Garsten, welches bisher den Zehent einhob, habe kein Recht darauf. Aber der Abt legte die alten Schenkungen und Drivilegien vor und bewies, dass dem Kloster diese ganze Gegend vom Stifter Ottokaröttk. geschenkt worden sei. Garsten behielt sein Recht, und der Bischof machte weiter keinen Anspruch mehr. !). 1246 war der letzte Babenberger, herzog Friedrich II., in der Schlacht an der Leitha gefallen. In Österreich folgte nun eine unruhige Zeit. Otto von Baiern wollte Österreich an sich bringen und brach (250 mit mächtigen Schaaren in Österreich ein, eroberte Linz, Wels, Enns und Stepr, verheerte die Gegend wobei auch Garsten und sein Gebiet geplündert wurde, auch die untere Raming blieb nicht verschont. 125]. Ottokar von Böhmen drängte die Baiern zurück und übte die Rechte eines Landesherrn in Österreich aus. Zwischen 1220 und 1240 wurde das Ennsthal cultiviert und sodann, als sich die Ansiedler mehrten, zu Wepr eine Hirche erbaut. 1) Um diese Zeit fing man in der Umgebung von Garsten an, den Abt Bert¬ hold I. als Seligen zu verehren.

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