Die Raming und ihre Bewohner
bäume und drängten überall die Wälder zurück. In ihrer Begleitung befanden sich auch Missionspriester aus St. Emeran in Regensburg, Nieder=Altaich, Kremsmünster, welche die Ansiedler nicht nur in Sachen des Glaubens leiteten, die zurückgebliebenen Slaven bekehrten, sondern auch in der Bodencultur in gar vielen Stücken ihre Lehrmeister waren. Die Missionäre waren es z. B., welche zuerst an sumpfen, moosigen Stellen durch quergelegte Fichtenstämme, wie man sie auch in den die Raming umgebenden Wälder sehr häufig findet, Wege anlegten, welche man von einem MAissionspriester Günther „Guntarwege“ nennt. An die Thätigkeit der Missionäre erinnern der Ofaffenbühel) in der Raming, das Münichholz?) am Ausflusse des Ramingbaches in die Enns; das Pfaffenmapr, Ofaffenluß, Ofaffenlehen bei Ramingdorf 2c. Zum Schutze seines Reiches errichtete Carl der Große dies¬ seits der Enns eine Mark, nach ihrer Lage zum frankischen Reiche die Ostmark genannt, und setzte einen tapferen Ritter, Namens Gerold, als Markgrafen ein. Auch hat er sicher nach fränkischem Rechte und Gebrauche Striche des neu eroberten Landes an seine getreuen Dienst¬ mannen als Lehen vertheilt. So finden wir längs des Ramingbaches, namentlich am rechten (niederösterreichischen) Ufer, zahlreiche Lehen, näm¬ lich: Kaiser lehen, Luitpoltlehen, Arnoldlehen, Doit=(Dogt=)lehen, Ebertleher; ja der Name des ersten Markgrafen selbst ist erhalten im Gerolder, einem uralten Gehöfte zu Ebersegg, das die Mark¬ grafen zu Eigen besaßen und später (1080) zum Kloster Garsten schenkten. 885 ist Aribo Markgraf in der Ostmark. Es sei bemerkt, dass ein Haus am nördlichen Abhange des Tann¬ berges im Ramingthale durch seinen Namen Aribach an jenen Mark¬ grafen erinnert. Aribach besteht aus Aribo und ach, lateinisch: — aqua Wasser; der Name bezeichnet somit das Haus eines Aribo am Wasser. Thatsächlich entspringt beim Aribach ein kleines Bächlein, welches nach kurzem, steilen Laufe sich in den Ramingbach ergießt. 000 kam Aribo auf einer Eberjagd um's Leben. ger erscheint Leopold der Erlauchte (Babenberger) als Graf im Traungau. 985 ist er Markgraf in der Ostmark. Zu seiner Zeit erbaute ein Nachkomme Aribo's, nämlich Otacher III. (Ottokar), im Traun¬ gau die Stirapurch (Burg zu Stepr), 980, und 996 wird die Ostmark zum erstenmale Ostarichi, d. i. Öster¬ reich genannt. Pfaff war der Weltpriester. ?) Münch oder Münich der Ordenspriester.
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