Die Raming und ihre Bewohner

ehemaligen Sturmschleife. Ferner ist zu beachten, dass die Schreibweise Raming erst circa 150 Jahre zählt; früher schrieb man Röming, Renninckh oder Räming. Sodann wird behauptet, das am Mül¬ berg ausgegrabene Schwert, Schnallen 2c. wären römischen Ursprunges (Römerschwert und Mantelschnallen (tibulae) gewesen. Endlich lässt sich ein alter Saumpfad von der Enns bei Wepr über Wegerer, Rotenstein, Praschen, Raming, Straß, Burg nach Enns erkennen, auf dem offenbar vorzüglich Eisen von Eisenerz nach den römischen Schildfabriken in Lorch bei Enns verfrachtet wurde.!) Auch manche Worte des Local=Dialectes können ihren römischen (lat.) Ur¬ sprung nicht verläugnen. Im V. Jahrhunderte nach Christi Geburt wanderten die Römer nach Italien zurück und die Slaven nahmen ihre Wohnsitze ein. Doch hatten viele römische Ansiedler ihre neue Heimat so lieb gewonnen, dass sie dieselbe nicht mehr verließen, sondern vor den andrängenden Slaven sich in die Gebirgsthäler zurückzogen. Solch' ein Gebirgsthal wird auch die Raming sein. Denn während an der Enns, Bö¬ heimberg, Weistrach viele Slaven waren, wie schon diese Orts¬ namen anzeigen, kamen solche mit slavischen Wurzeln in der Raming nicht vor; auch die einzeln liegenden Häuser und Gehöfte sprechen gegen slavische Ansiedlung. Auf die Slaven folgten die Longobarden; hierauf um 627 die Avaren. Diese waren ein Reitervolk, welches um Bodencultur sich wenig kümmerte. Eine Folge davon war, dass während ihrer Herrschaft die Wälder sich mehr und mehr ausbreiteten, besonders dem Gebirge zu, bis zuletzt alles Hügel= und Gebirgsland zwischen der Enns und Dbbs ein einziger großer Wald war, den man Ennswald nannte. Stücke desselben sind noch vorhanden im herzograder=, Haager= und Dobrawalde. Im Ennswalde wimmelte es, wie Bischof Aribo von Freising schreibt, von wilden Thieren, so dass sich fast niemand, am wenigsten allein, durch denselben zu reisen getraute. hieran erinnern noch die Haus= und Ortsnamen um die Raming, wie: Bärenreith, Wolfs¬ grub, Dachsberg, Fuchs, Ebersegg, Geier, Schwein¬ schwall, Falkenvogel u. a. Carl der Große besiegte und vertrieb die Avaren bis zum Jahre 791. Jetzt kamen viele Baiowaren über die Enns und siedelten sich in Ufer=Noricum an bearbeiteten Grund und Boden, pflanzten, was den Baiern besonders eigenthümlich war, viele Obst¬ 1) Nach Dr. A. Huber, VI., Pag. 157 und Pag. 20.

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