Die Raming und ihre Bewohner

Beginn dieses Jahrhundertes ein Erdkeller unter dem Dorhause gegraben wurde, zeigten sich massive Grundmauern, fand man ein uraltes, vom Rost zerfressenes Schwert, Schnallen von Silber und andere Dinge. Das Geldloch ist einige hundert Schritte vom Hause entfernt auf einem vorspringenden Hügel, der die ganze Raming von der Mloosau bis zur Enns beherrscht, und einen Ausblick über die Enns bis Linz gewährt. Das Geldloch ist eine trichterförmige Vertiefung in die Erde, welche trotz oftmaliger Ausfüllung immer wieder zu Tage tritt. Es scheint der Überrest eines Wachtthurmes zu sein zur Sicherung des Thales, oder aber ein Auslugposten von Wegelagerern des Mittel¬ alters. Eine schon im Aussterben begriffene Sage weiß zu erzählen, dass einst im Spirsholze der Teufel als Einsiedler gelebt, und nichts als „Süßwurzeln“ genossen habe. Aber davon bekam er heftige Bauch¬ schmerzen 2c. und fuhr wieder in die Hölle ab. Seither heißt der Ort: „Höllstein“, wo man noch immer Süßwurzeln findet. 2. Einiges aus dem Volksdialecte der Raming. Wort im Dialecte Bedeutung Ankenden Feuer machen. Lat.: accendere. ungefähr, fast. Lat.: Fere. Feling hasen beinahe. Schatzerl. Altdeutsch: Zussa. Züßerl was leicht über einander rollt. Tatein: rogale. rögel sinsla unglücklich thun. Lat.: sinistre. herrschsüchtiges Weib. Tat.: regere. Regol unangenehm im Geschmacke, auch unwohl sein, z. B. sper „mir ist sper“, „ich bin unwohl“. im tiefen Tone sprechen. grammeln stark rauchen; daher pöveln ein starker Tabackraucher. Pövler langsam und im unangenehmen Tone reden. trenzen stottern, undeutlich sprechen. gülmädern faul hoßen gehen herumgehen; auch langsam spazieren gehen. Wahrscheinlich von Hose, i. e. im Feiertags¬ kleide herumgehen.

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