Pumpspeicher Molln

Prof. Dr. Lothar Ma c h ur a und Architekt Herbert Urspru nge r: Grundsätzliche Erwägungen vom Standpunkt des Naturschutzes und humaner Umweltspflege. Das vorliegende Projekt der Ennskraftwerke AG (EKW) ist ein typisches Beispiel zur Pro­ blematik des Themas "Mensch und Natur". Da seine Wesenszüge und Zielsetzungen von mindestens 2 Standpunkten betrachtet und beurteilt werden können, nämlich aus der Blick­ richtung der Wirtschaft wie aus solcher des Naturschutzes, hat es begreiflicherweise be­ reits zu Auseinandersetzungen zwischen Repräsentanten der beiden genannten Teilgebiete menschlicher Kultur geführt. Diese Auseinandersetzungen müssen notwendigerweise zu einem lösenden Ergebnis führen, das selbstverständlich ein Abbild jener Argumente sein wird, die jeder der Diskussionspartner zugunsten seiner Interessen bzw. als Prämissen für eine logische Schlußfolgerung anzuführen vermag. Dazu ist es nützlich, sich vorerst bewußt zu werden, daß auch, ja, vor allem der Mensch in dem 11 Riesenprozeß der Schöpfung 11 eingegliedert und sein Dasein mit der Natur als Nahrungs-, Wirtschafts-, Wohn- und Erholungsraum vielfach verhaftet ist; daher müssen Naturschutzziele sinnvoll den menschlichen Lebensbedürfnissen beigeordnet werden. Andererseits ist mit B. Bavink zu erkennen, daß 11 erst die neueste überstürzte Entwicklung der Technik, das rücksichtslose Hasten des modernen Lebensbetriebes in allen seinen Verzweigungen jene katastrophalen Umwälzungen der anorganischen wie organischen Um­ welt herbeigeführt haben, die heute das Thema Naturschutz zu einem so aktuellen gemacht haben ..... 11 So entsteht auch hier die Frage wie weit ein menschliches Vorhaben - wie das Projekt der EKW - als gut und sinnvoll zu bejahen und von welchem Punkt es als untragbar oder falsc h zu bekämpfen ist. "Wie aus solcher allgemeinen Einsicht dann Regeln oder Anweisungen für das Verhalten im Einzelfall werden sollen, das bedarf freilich noch besonderem Nachdenkens. 11 Diesem Nachdenken sollen nachstehende Erwägungen dienen. Die EKW verweisen vorerst ausdrücklich auf die jedermann bekannte Tatsache, daß wir im Zeitalter der Industrie und der Technik leben, derenEntwicklung unter dem Druck der Kon­ sumentenbedürfnisse anscheinend unabwendbar fortschreitet, wofür ein gesteigertes Ener­ giepotential bereitgestellt werdenmuß; hiefür bietet sich das Projekt einer Pumpspeicher­ Werksgruppe Molln - man vergleiche die Projektserläuterung - als sehr geeignet an. Be- ._ Die Steyr in der Talweite bei Grünburg. 25

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