90 Ottokar liebte vorzüglich die Klöster, welche er auch mit vielen Gütern und Privilegien ausstattete, z. B. Garsten, Gleink, Seitz, Seckau und Vorau. 1188 schenkte er zwei kleine Kirchen, zu St. Peter und St. Jakob bei Leoben, dem Stifte Admont; dem Kloster Wilhering, wo er sich in diesem Jahre befand, gab er den Hof zu Reidlern, St. Lambrecht seinen fürstlichen Hof (vielleicht die Burg Eppenstein) und die Kirche Imhoff genannt 34). 1191 bestätigte er der Abtei Traunkirchen, die wohl seine Vorfahren gestiftet hatten, die Befreiung von aller Vogtei. Er starb am 8. Mai 1192; in der Kartause zu Seitz ruht der letzte Ottokar, dort liegt auch sein Vater, der Stifter derselben, und Kunegunde von Vohburg, dessen Gattin. Garstens zweite Stifter, Ottokar VI. und Elisa, haben noch ihr Grabmal in Garstens herrlichem Tempel,ein kupferner Sarg umschließt erhaltend und verewigend die verehrten Gebeine derselben, aber die Kartause zu Seitz besteht schon lange nicht mehr, die Kirche selbst ist entweiht, der Ottokare Grab fast vergessen und der Zerstörung nahe, kein Monument erinnert mehr an das, was sie einst für die Steiermark und Österreich getan haben und gewesen sind. 35) Und nun noch einen kurzen Rückblick über das Emporblühen der Stadt Steyr unter den Ottokaren. Wie ihre Entstehung, so hatte sie ihnen auch ihre Größe, Macht und Ansehen zu verdanken. Steyr war ihre gewöhnliche Residenz, obwohl sie sich auch öfters zu Enns, Leoben und Graz aufhielten, daher auch viel später noch die österreichischen Herzoge, als Herren des Landes, hier oftmals ihren Hof hielten, Urkunden ausstellten, Entscheidungen gaben, und die Huldigung der Bürger aufnahmen. Enns war wohl ihre Münzstätte, sie hatten da schon vor Erhebung des Landes zum Herzogtume Münzen geprägt, und auch später noch, aber an Größe stand es Steyr nach, Graz selbst ist erst um 1160 zu einer Stadt erhoben worden. Steyr war also, lange wenigstens, die vorzüglichere Stadt der Steiermark, so wie sie die Dingstadt war (d. h. der Ort, wo Recht undGericht gehalten und ge34) Grafs Leoben. S. 33. 35) Steiermärkische Zeitschrift. III. H. S. 10.
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